Wiederladen und das liebe Geld

Willkommen bei feuerlinie.at - dem neuen Forum für Sportschützen! Lies hier mehr dazu wer wir sind und wofür wir stehen.
  • Liebe Forengemeinde.


    In diesem Thread möchte ich mich vorwiegend an die unerfahrenen oder noch unentschlossenen Schützen unter euch wenden.


    Als ich seinerzeit mit dem Wiederladen begann, entstand dieser Entschluss vorerst wegen den Kosten der Fabriksmunition (44 Mag aufwärts) als auch dem technischen Interesse an Zahlenspielereien am Beschussamt.


    Ich habe zwar den Beruf des Maschinenschlossers erlernt und mehrjährige Erfahrung im aufrüsten von verschiedensten Pressen, aber die Geschichte mit Pulver, Zündhütchen & Co war auch für mich neu.


    Gerade beim WL gibt's einen riesigen Markt an Teilen und Zubehör in allen möglichen Preissegmenten. Dazu gibt's unzählige YT Videos und Threads in irgendwelchen Foren wo man sich regelmäßig gegenseitig "zerfleischt".


    Wer soll sich da als absoluter Anfänger schon auskennen????


    Was mich jedoch Anfangs am meisten abschreckte, war die Anfangsinvestition die sich je nach Expertise so manches "Experten" zwischen 1000-2000€ bewegen sollte, für etwas wo ich noch nicht wusste ob es mir überhaupt gefällt.


    Eines Tages lernte ich einen Schützen kennen der mir folgenden Rat gab den ich euch nun auch ans Herz legen möchte.


    "Vergiss das am Anfang alles und Kauf dir zu Beginn ein günstiges Set. Die funktionieren und du hast ein erstes Erfolgserlebnis. Alles andere was dem "willhaben" geschuldet ist und du dir "einbildet" kaufst du dir dann eh, wenn du beim WL bleibst!"


    Gesagt getan und so wurde meine erste WL Ausrüstung ein Set von Lee wie dieses hier, mit dem ich von der 44 Special über die 480 Ruger bis hin zur 454 Casull alles geladen habe.



    Die einzigen Dinge die zusätzlich angeschafft wurden, sind eine günstige digitale Hornady Waage wegen der leichteren Ablesbarkeit, zwei Ladebretter,Entladehammer und die Matrizen Sätze.


    Als die ersten Gehversuche erfolgreich waren bekam ich Lust auf mehr, also habe mich daran gemacht meine ersten eigenen Ladungen ans Beschussamt zu schicken. Im Gespräch mit dem Herrn,der die Messungen macht, habe ich ein Lob eingefahren und ging als junger WL mit stolz geschwellter Brust nach Hause.


    Was will ich euch damit sagen?


    Das Wiederladen ist ein tolles und spannendes Hobby mit sehr vielen Möglichkeiten viel Geld auszugeben.


    Es wird bei einzelnen Sachen vielleicht bessere oder inovativere Lösungen geben, aber zwingend brauchen tut ihr sie nicht um eine Patrone herzustellen.


    WL kann aber muss nicht teuer sein!!


    Meine Ausrüstung hatte sich durch die großen Kaliber und des niedrigen Preises des Set damals, sehr schnell amortisiert.


    Ich will damit kein Marken Bashing auslösen oder die X-te Diskussion starten ob LEE,Redding oder RCBS besser ist und jeder kann/soll sich das kaufen was seinem persönlichen Geschmack und Geldbeutel entspricht.


    Was ich jedoch möchte,ist möglichst viele Schützen vom WL zu begeistern und ihnen die Angst vor horrenden Anschaffungskosten zu nehmen.

    ROCS Member

  • Was ich jedoch möchte,ist möglichst viele Schützen vom WL zu begeistern und ihnen die Angst vor horrenden Anschaffungskosten zu nehmen.

    Fullmetalljacket, aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es dir bei mir sehr gut gelungen ist!!!
    Hab mich zwar eine zeitlang dagegen "gewehrt", mich aber dann doch bekehren und anlernen lassen und seit ich meine .38 spec. WC und SWC selber lade,
    macht's mit dem Revolver noch mehr Spaß!

    An unentschlossene bzw. künftige Wiederlader:
    Ich hab – dank der Beratung von FMJ – auch mit dem preiswerten LEE Breech Lock Challenger Kit gestartet und es bis heute nicht bereut!
    Zwischenzeitlich hab ich ein bisserl upgegradet und den Kugelgriff durch den LEE Roller Handle getauscht, weil das mein für mein Handgelenk etwas angenehmer ist.
    Und weil ich (Mietwohnung) über keine eigene Werkstatt oder Hobbyraum verfüge, hab ich mir noch den LEE Reloading Stand besorgt,

    damit ich eine "mobile" Lösung hab, die ich schnell aufbauen und wieder verstauen kann.

    Und inspiriert von McMonkey und seiner "Arbeitsflächen"-Erweiterung (auch an dieser Stelle nochmals vielen Dank für deine Hilfe und Beratung),
    hab ich mir da aus Restmaterial von diversen Altmöbeln auch noch was angebaut.

    Sieht dann in etwa so aus:
    2021-07-23 16.07.26.jpg2021-07-28 15.39.11.jpg

    Damit hab ich für vergleichsweise schmales Geld alles was ich brauche um meine Revolver-Patronen selbst zu laden und hab eigentlich durch die Ersparnis ggü. Kaufmunition, meine Anschaffungskosten bereits wieder herinnen.

    Plus dem angenehmen Nebeneffekt, dass mein Revolver seit ich selbstgeladene Munition verwende, nicht mal mehr im Ansatz so verschmutzt und "verbleit", wie mit den fertig gekauften WC oder SWC

    Also wenn wer am Überlegen ist, macht es so wie ich und lasst euch von den "alten Hasen" beraten und hört auf sie!
    Dann wird aus dem Hobby im Hobby schnell eine zusätzliche Beschäftigung, die Spaß macht!

    Immer noch Anfänger & Mitglied im ISB, CSS & LSVNOE & NFVÖ.

    Steyr L9-A1 / Manurhin MR 88 .38spc / Springfield 1911 Operator .45 ACP / Springfield Armory 1911 Garrison 9mm / WS: Ruger Mark IV 22/45 lite / Chiappa 1892 Alaskan TD .357 Mag.
    Wiederlader: .38 spec. - .357 Mag. - .45 ACP … und Bogenschütze

    Ich glaube keine Verschwörungstheorien! Die werden alle von einer geheimen Regierungsbehörde in Umlauf gebracht …

  • Verstehe ich das richtig: Mit einem Budget von ca. 320 EUR (270 EUR Set + 50 EUR Matrize, zzgl. "Patronen-Hardware" und Pulver) kann man bereits mit dem Wiederladen eines Kalibers beginnen? Die im Set enthaltene Waage ist wirklich verlässlich? Oder entgeht mir hier etwas?

  • Verstehe ich das richtig: Mit einem Budget von ca. 320 EUR (270 EUR Set + 50 EUR Matrize, zzgl. "Patronen-Hardware" und Pulver) kann man bereits mit dem Wiederladen eines Kalibers beginnen? Die im Set enthaltene Waage ist wirklich verlässlich? Oder entgeht mir hier etwas?

    Ja das wird ungefähr hinkommen vom Preis zzgl Pulver,Geschosse und Zünder die momentan das größte Problem sind.


    Ein Ladebrett um ungefähr 10 € sowie einen Entladehammer 20€ und eventuell einen Handzündhütchensetzer 30€ würde ich dir dennoch ans Herz legen.


    Aber im Prinzip reicht dieses Set für den Anfang alle Mal und alles was du dir später einbildet oder haben möchtest kannst du dir nach und nach kaufen.


    Ich fertige alle meine Patronen auf dieser Presse,mit diesem Pulverfüller und den Matrizen dieses Herstellers.

    ROCS Member

  • Verstehe ich das richtig: Mit einem Budget von ca. 320 EUR (270 EUR Set + 50 EUR Matrize, zzgl. "Patronen-Hardware" und Pulver) kann man bereits mit dem Wiederladen eines Kalibers beginnen? Die im Set enthaltene Waage ist wirklich verlässlich? Oder entgeht mir hier etwas?

    Du verstehst das richtig!
    Und die Balkenwaage im Set ist durchaus verlässlich für den normalen Gebrauch und solange du nicht in Richtung Benchrest-Bewerbe schielst.
    Wenn dir die Balkenwaage zu "fummelig" und umständlich ist, kannst du es auch so machen wie ich und dir z.B. eine entsprechende Digitalwaage extra kaufen. Meine ist eine Hornady GS-1500, die mir gebraucht für wenig Geld im anderen Forum angeboten wurde und für meine Ladungen absolut ausreichend genau ist.

    Du kannst dir natürlich bei den Ausgaben für Grundausstattung und Zubehör nach oben keine Grenzen setzen …
    … aber es ist einfach – gerade am Anfang – absolut nicht notwendig!

    Hängt aber letztendlich auch vom persönlichen Bedarf ab!
    Wenn du so wie ich immer wieder mal 100 bis 200 Schuss für den nächsten Standbesuch wiederladest, ist so eine Einstationenpresse völlig ausreichend und du hast auch noch jeden Arbeitsschritt direkt unter Kontrolle. Was gerade als Anfänger ja Sinn macht!

    Hast du allerdings z.B. vor immer wieder mal 1.000 Schuss IPSC Trainingsmunition zu laden, wirst du eher bei einer Mehrstationenpresse landen und gewisse Arbeitsschritte lieber automatisieren.

    Aber um einfach mal ins Thema reinzukommen und erste Erfahrungen zu sammeln und zu schauen, ob einem das ganze überhaupt liegt,
    ist so ein Setting bzw. Kit wirklich absolut ausreichend!

    Immer noch Anfänger & Mitglied im ISB, CSS & LSVNOE & NFVÖ.

    Steyr L9-A1 / Manurhin MR 88 .38spc / Springfield 1911 Operator .45 ACP / Springfield Armory 1911 Garrison 9mm / WS: Ruger Mark IV 22/45 lite / Chiappa 1892 Alaskan TD .357 Mag.
    Wiederlader: .38 spec. - .357 Mag. - .45 ACP … und Bogenschütze

    Ich glaube keine Verschwörungstheorien! Die werden alle von einer geheimen Regierungsbehörde in Umlauf gebracht …

  • Ein Ladebrett um ungefähr 10 € sowie einen Entladehammer 20€ und eventuell einen Handzündhütchensetzer 30€ würde ich dir dennoch ans Herz legen.

    @toosixtytwo Ladebrett und Entladehammer macht absolut Sinn und das Kraut auch nicht mehr fett … ;)
    Der Handzündhütchensetzer war bei meinem Set schon dabei:
    https://www.artax-vorderlader.…detailcall&artnr=AX-90030

    Immer noch Anfänger & Mitglied im ISB, CSS & LSVNOE & NFVÖ.

    Steyr L9-A1 / Manurhin MR 88 .38spc / Springfield 1911 Operator .45 ACP / Springfield Armory 1911 Garrison 9mm / WS: Ruger Mark IV 22/45 lite / Chiappa 1892 Alaskan TD .357 Mag.
    Wiederlader: .38 spec. - .357 Mag. - .45 ACP … und Bogenschütze

    Ich glaube keine Verschwörungstheorien! Die werden alle von einer geheimen Regierungsbehörde in Umlauf gebracht …

  • Übrigens bevor ich es vergesse gehe ich noch auf einen zweiten nicht unwesentlichen Punkt,den Platz.


    Wer nicht über ein eigenes Haus/Werkstatt verfügt fragt sich eventuell wo er den "Krempel" hinstellen soll.


    Der User Dobi hat hier eine sehr gelungene Lösung vorgestellt die aber sogar noch eine Spur primitiver zu lösen geht.


    Ihr kauft euch im Baumarkt aus der Restekiste eine ungefähr 40x40cm große Arbeits-, oder stärkere MDF Platte und schraubt die Presse auf besagter Platte fest welche ihr dann mit ganz ordinären Schraubzwingen auf einem Tisch befestigt.


    So habt ihr eine transportable Lösung, die ihr jederzeit rückstandslose entfernen könnt und auch der Haussegen mit der Chefin bleibt gewahrt.

    ROCS Member

  • @toosixtytwo falls du jetzt auch in Richtung LEE überlegen solltest, kann ich dir aus eigener Erfahrung den DE Onlineshop https://www.artax-vorderlader.de/ empfehlen:

    artax-vorderlader.de

    Haben das ganze LEE Sortiment, kennen sich damit aus und nehmen sich auch gerne am Telefon Zeit um Fragen zu beantworten oder zu beraten.
    Lieferung ging bislang auch immer sehr flott und problemlos!

    Immer noch Anfänger & Mitglied im ISB, CSS & LSVNOE & NFVÖ.

    Steyr L9-A1 / Manurhin MR 88 .38spc / Springfield 1911 Operator .45 ACP / Springfield Armory 1911 Garrison 9mm / WS: Ruger Mark IV 22/45 lite / Chiappa 1892 Alaskan TD .357 Mag.
    Wiederlader: .38 spec. - .357 Mag. - .45 ACP … und Bogenschütze

    Ich glaube keine Verschwörungstheorien! Die werden alle von einer geheimen Regierungsbehörde in Umlauf gebracht …

  • Der User Dobi hat hier eine sehr gelungene Lösung vorgestellt die aber sogar noch eine Spur primitiver zu lösen geht.

    Da fällt mir was ein ...


    Wiederlader haben es oft nicht leicht. Sie lassen sich aber nicht unterkriegen.


    Die Anfänge liegen in den Späten 60iger, Anfang der 70iger Jahren. Die Wohnverhältnisse hatten sich stabilisiert und die neuen Platzverhältnisse boten Geräumigkeit in jeder Ecke. So hatte sich auch der Küchentisch als nützlich erwiesen. Er war stabil und die Wege zum Hülsen waschen waren nicht weit. So teilte man Hobby und Hausarbeit und die Eheleut rückten näher zusammen. Erst als die Frau, angetrieben von Alice Schwarzer, die Eigenständigkeit in Angriff genommen hat, wurde es mit Platz und Hobby zu eng. Die Küche wurde zum Königreich der Frauen. Das Hobby des Wiederladen´s geriet mangels Küchenplatz in Vergessenheit. Erst die 80iger Jahre und eine neue Generation, eroberte sich den nötigen Platz zurück. Wohl nicht die Küche, aber dafür den Keller. Als Denkzettel und als Andenken an die viel gepeinigten Wiederlade-Vorgänger, werden nun die Hülsen in der Waschmaschine gewaschen. Man munkelt, ..... und es gibt sie doch noch, die Überbleibsel der Küchen-Lade-Generation. Sie haben die Pein von Alice Schwarzer und Co aus- und überstanden. Sie haben die Stellung Freiraum Küchentisch gehalten und sind damit Vorreiter und Vorbild. Die neue Generation geht wieder zurück zu alt Bewährtem und tut es ihnen gleich. Alice Schwarzer ist schon in die Jahre gekommen und hat den Küchentisch schon lange aufgegeben.

    Der Weg ist frei, der Küchentisch erfindet sich neu. Auf Auf, wir tun es ihm gleich!

    Was man nicht tut, geschieht auch nicht.

  • Als LEE Skeptiker:


    Verstehe ich das richtig: Mit einem Budget von ca. 320 EUR (270 EUR Set + 50 EUR Matrize, zzgl. "Patronen-Hardware" und Pulver) kann man bereits mit dem Wiederladen eines Kalibers beginnen? Die im Set enthaltene Waage ist wirklich verlässlich? Oder entgeht mir hier etwas?

    Nur wenn Du leidensfähig bist.

    Du kannst auch mit einer Schlagbohrmaschine ein Loch in die Betonwand bohren,

    besser geht's mit dem Bohrhammer (ok, hinkt etwas, stimmt aber im Prinzip...)


    Generell kann man sagen, dass LEE billig ist, da Plastik (natürlich gibt's Ausnahmen).


    Wenn Du damit leben kannst, gut für Dich. Du wirst günstig wiederladen.

    Wenn nicht, dann bewahrheitet sich die alte Regel, dass teuer kauft, wer zuerst billig gekauft hat.



    Beispiel Waage:

    Beim Auspacken der LEE Balkenwaage bemerkte ich, dass der Balken aus Plastik ist.

    Das Gewicht lässt sich per Schieber einstellen.

    Das Arbeiten damit war nicht gerade vertrauensfördernd (rein subjektiv).


    Bei der später von mir gekauften Hornady Balkenwaage ist der Balken aus Metall,

    das Gewicht lässt sich einfach reproduzierbar per Reiter auf dem Zahnradteil des Balkens einstellen.



    Beispiel Zündertischgerät:

    Nach ca. 500 Hülsen ist ein Plastikteil gebrochen

    Das Metall-RCBS Gerät verrichtet seit ca. 10.000 Hülsen seinen Dienst.



    Beispiel Pulverfüller:

    Beim Pulverfüller kommt es auf die Gleichmässigkeit der Hebelbewegung an.

    Beim LEE Plastikteil ist diese nur gewährleistet, wenn die Teile öfters mit Grafitpuder geschmiert werden.


    Der Forster Metallfüller funktioniert ohne Streicheleinheiten tadellos.



    Die LEE-Auto Breech Lock Pro Progressive Ladepresse habe ich noch.

    Wenn die ganzen Plastikteile dieser Presse als Ersatzteile angeboten werden, sagt das doch einiges aus.

    Nachdem ich sie aber nur 1x/Jahr für meine 9mm verwende (und da ist mir die leicht unterschiedliche Setztiefe nicht so wichtig), denke ich nicht an einen Ersatz (ich habe gelernt mit den Eigenarten zu leben...).



    Solltest Du Dich ernsthaft mit dem Wiederladen auseinander setzen,

    es gibt nichts Besseres als persönlichen Kontakt und das "befummeln" der Teile.

  • Es gibt mitunter hier im Forum und in meinem Bekanntenkreis einige die das LEE Equipment verwenden, darunter wirklich hervorragende Schützen sowohl im Schwarzpulver als auch im kW und LW Bereich.


    Ich selbst lade und lud alle meine Patronen in den Kalibern 38,357 Mag, 44 Spl,44 Rem Mag,454 Casull 45 Colt und 480 Ruger mit Lee Equipment aber vielleicht können wir den Mehrwert anhand von Beschussprotokollen ja feststellen beim direkten Vergleich.


    Mein Handzündhütchensetzer hat ebenfalls schon mehrere tausend Patronen hinter sich und lebt immer noch genau wie die Presse und der Pulverfüller.


    Das Lee Equipment ist für den Anfang und das Geld wirklich nicht schlecht und jeder der möchte kann sich später alles (dazu) kaufen was seine Geldbörse hergibt. Wie bereits erwähnt gibt es in manchen Bereichen sicher bessere oder inovativere Lösungen,die jedoch persönlicher Vorlieben und nicht dem unbedingt brauchen geschuldet sind.


    Was ich aber nie vergessen werde ist die Unterhaltung mit Herrn F, seines Zeichens Prüfer am Beschussamt Wien, der täglich derartige Messungen vornimmt.


    Herr F: Darf ich sie fragen welche Ausrüstung sie verwenden,weil ihre Patronen sind wirklich schön gleichmäßig?"


    Ich: "Ich habe eigentlich alles von Lee bis auf eine digitale Hornady Waage um 40€ wegen der leichteren Ablesbarkeit."


    Herr F: "Das verwundert mich jetzt doch, da ich hier öfters Ladungen mit der 3 fachen Standardabweichung ihrer Patronen habe, die aber mit Equipment um mehrere tausend € geladen wurden."


    Es kommt nicht auf die Marke an weil die Matrizen nach einer Norm gefertigt sind (Benchrest Mal ausgenommen) sondern wie genau man arbeitet und selbiges gilt für den Pulverfüller der je nach Pulvertyp mehr oder weniger genau arbeitet.


    Wenn ich Beschussladungen am maximalen Gasdruck mache oder Leute echte Matchpatronen herstellen, wird ohnehin jede Ladung einzeln eingewogen zwecks Kontrolle.


    Was ich aber immer lustig finde ist wenn Leute sich gleich zu Beginn eine Ausrüstung um mehrere tausend € kaufen und dann erst Recht nicht das gewünschte Ergebnis bekommen.


    Die edelste Les Baer nützt mir nichts wenn ich der limitierende Faktor bin und genauso ist es beim WL.

  • Fullmetalljacket


    Fein, wenn Du mit LEE perfekt arbeiten kannst.

    Mir gelingt das nicht.


    Bei mir muss die Haptik und das Vertrauen in's Werkzeug passen.

    Das passt bei LEE eben bei manchen Geräten nicht.


    Den Unterschied zwischen Hornady, RCBS, Lyman empfinde ich nicht so gravierend wie zu LEE.


    LEE ist billig.

    Ob's auf die paar Hunderter zwischen dem LEE und dem Hornady/RCBS/etc. Set wirklich ankommt, muss jeder für sich entscheiden.


    Eigentlich verlängert ein höherer Anschaffungspreis nur die Dauer der Amortisierung.

    Ob' die paar Monate mehr wirklich eine Rolle spielen...?

    Einmal editiert, zuletzt von Isy ()

  • Fein, wenn Du mit LEE perfekt arbeiten kannst.

    Mir gelingt das nicht.


    Eigentlich verlängert ein höherer Anschaffungspreis nur die Dauer der Amortisierung.

    Ob' die paar Monate mehr wirklich eine Rolle spielen...?

    Deine Meinung ist dir natürlich unbenommen Isy aber ich trete Mal den Beweis an für meine Behauptung die bitte nicht falsch verstehen, Möglichkeiten aufzeigen soll aber keinen Streit entfachen soll.

    20220315_201028~2.jpg


    Eine meiner professionell gemachten Messungen vom Beschussamt Wien.


    Bei dieser Serie wurden 5 Patronen mit einem Gasdruckmittelwert von 3685 bar gemessen mit einer v 2,5 Differenz von lediglich 2,29m/s.


    Meine Wiederladeausrüstung hat mich seinerzeit 300€ gekostet.


    Wo siehst du jetzt den Mehrwert der RCBS oder sonstigen Werkzeuge die das doppelte und eventuell dreifache kosten?


    Jetzt tauchen natürlich zwei berechtigte Fragen auf:


    1) Schaffst du es unter diese 2,29m/s und 31,5 Stabw vom Gasdruck her?


    und was noch viel wichtiger ist


    2) kannst du (ich und jeder andere) als Schütze das dann auf der Scheibe überhaupt umsetzen?


    Wie gesagt ISY,jeder soll sich das kaufen und soviel Geld ausgeben was er möchte, aber ich kann Anhand dieser professionellen Messung keinen Mehrwert für mich betreffend anderer Hersteller erkennen.


    Lg

    ROCS Member

  • Ich habe jetzt keine Lust auf das Spielchen "Wer hat den kleinsten..."

    Ist nicht notwendig.


    MEIN Mehrwert liegt darin, dass ich ganz einfach lieber damit arbeite als mit den LEE Teilen.

    Beides probiert - kein Vergleich

    Das ist für mich Grund genug für den Mehrpreis

  • Mangelnde Feinmotorik und 2 linke Hände können mit einem teuren Equipment nicht kompensiert werden.

    Das funktioniert einfach nicht. Gute Ladungen bekommt man auch mit dem Einsteigerset sehr gut hin. Warum am Anfang übermäßig viel Geld verbraten, wenn man nicht mal weiß ob es einem auch gefällt und man dabei bleibt. ;)

    Genau diese Aussage nur mit teuren Teilen zum Erfolg zu kommen schreckt viele ab mit dem WL zu beginnen.

  • Ich habe jetzt keine Lust auf das Spielchen "Wer hat den kleinsten..."

    Ist nicht notwendig.

    Falls du das so auffasst tut es mir leid, weil das war absolut nicht meine Absicht.


    Was ich wollte, ist lediglich aufzeigen das man mit LEE Equipment gute Patronen machen kann und meine im Raum stehende Behauptung dazu

    auch entsprechend zu belegen.

    ROCS Member

  • Warum am Anfang übermäßig viel Geld verbraten, wenn man nicht mal weiß ob es einem auch gefällt und man dabei bleibt. ;)

    Genau diese Aussage nur mit teuren Teilen zum Erfolg zu kommen schreckt viele ab mit dem WL zu beginnen.

    Das war eigentlich wie bereits Eingangs erwähnt für mich der Grund diesen Thread zu starten um unentschlossenen bzw unerfahrene Schützen zu motivieren,sich einen Ruck zu geben und sie für das WL zu gewinnen.


    Jeder neue WL ist ein Gewinn für uns und unser Hobby aber wie du richtig sagst, schrecken viele die angeblich horrenden Anschaffungskosten zu Beginn doch ab.



    Wenn man nach einiger Zeit drauf kommt, das einen eine andere Presse, Matrize oder Pulverfüller ins Auge sticht,kann man sich noch immer alles in langsamen Schritten kaufen was das Herz begehrt.


    Es ist auch toll wenn sich Schützen in dieses Hobby im Hobby verlieben und bereit sind,in diesem Bereich mehr zu investieren als ein anderer aufgrund seines Budgets überhaupt in der Lage wäre.


    Was man jedoch in unserem Hobby stets strikt trennen sollte mMn, ist "willhaben" und unbedingt "brauchen" da es oftmals doch zwei verschiedene paar Schuhe sind.

    ROCS Member

  • Isy also beim LEE Breech Lock Challenger Kit von dem Fullmetalljacket und ich hier reden, ist bei der Ladepresse schon mal nix aus Plastik, sie ist robust, stabil und weder FMJ noch ich hatten damit bislang irgendwelche Probleme, noch benötigten wir irgendwelche Ersatzteile.


    Die Balkenwaage muss man mögen, aber das ist mMn. dem Prinzip Balkenwaage geschuldet und lässt sich mit einer kleinen Digitalwaage leicht ersetzen.


    Das Handgerät zum Zündhütchen setzen aus dem Kit ist auch robust und stabil und versieht bei mir seit dem Start ohne Probleme und Störungen seinen Dienst.


    Mein Pulverfüller hat auch noch nie Graphit zu sehen bekommen und wenn ich bei 100 oder 200 Ladungen so alle 20 bis 30 Ladungen mal eine Kontrolllmessung auf der Digitalwaage mache, hab ich keine Abweichungen.


    Und auch die Matrizen arbeiten Wiederholgenau halten die Ergebnisse z.B. bei der eingestellten Setztiefe sogar, wenn ich die Matrize mal rausnehme und dann wieder einsetze. Da sorgt das Breech Lock Schnellwechselsystem dafür, wo ich die Matrizen nicht jedes mal raus und reinschrauben muss.


    Ja, natürlich kann man zum Start auch mehr Geld ausgeben, aber man muss nicht!

    Und wie man bei FMJ sieht, kann man vom Beschussamt bestätigte Ergebnisse erzielen, die andere mit wesentlich teurerem Equipment nicht schaffen.

    Immer noch Anfänger & Mitglied im ISB, CSS & LSVNOE & NFVÖ.

    Steyr L9-A1 / Manurhin MR 88 .38spc / Springfield 1911 Operator .45 ACP / Springfield Armory 1911 Garrison 9mm / WS: Ruger Mark IV 22/45 lite / Chiappa 1892 Alaskan TD .357 Mag.
    Wiederlader: .38 spec. - .357 Mag. - .45 ACP … und Bogenschütze

    Ich glaube keine Verschwörungstheorien! Die werden alle von einer geheimen Regierungsbehörde in Umlauf gebracht …

  • Danke Fullmetalljacket für diesen Thread.


    Bis jetzt bin ich tatsächlich davon ausgegangen, dass Wiederladen (vorerst) nichts für mich ist.


    Das hat sich nun geändert und ich werde wohl etwas Geld ausgeben. :)

    Grüße Ben, Administrator

  • Mangelnde Feinmotorik und 2 linke Hände können mit einem teuren Equipment nicht kompensiert werden.

    Das funktioniert einfach nicht. Gute Ladungen bekommt man auch mit dem Einsteigerset sehr gut hin. Warum am Anfang übermäßig viel Geld verbraten, wenn man nicht mal weiß ob es einem auch gefällt und man dabei bleibt. ;)

    Genau diese Aussage nur mit teuren Teilen zum Erfolg zu kommen schreckt viele ab mit dem WL zu beginnen.

    Da bin ich ganz bei die und bei Fullmetalljacket!

    Ich wurde ja anfangs genau von solchen Aussagen abgeschreckt!

    Aber ich hab dank FMJ und einiger anderer die ebenso gute Erfahrungen mit LEE gemacht haben, dann doch den günstigeren Einstieg gewählt und es bis heute nicht bereut!


    Was ich in dem Zusammenhang immer ein bisserl lustig finde:

    Bei Pistolen bekommt man als Anfänger immer wieder in diversen Beiträgen zu lesen: „Ein guter Schütze schießt und trifft auch mit einer Glock gut!“ oder „Lern erst mal mit einer Glock, bevor du dir später was teureres kaufst!“

    Und beim Wiederladen dann das genaue Gegenteil und man muss sich angeblich gleich was teures kaufen, wenn man nicht leiden will!


    Ich lade jetzt zwar erst knapp ein Jahr lang, musste aber mit meinem preiswerten Einsteigerset noch keine Sekunde leiden …

    Immer noch Anfänger & Mitglied im ISB, CSS & LSVNOE & NFVÖ.

    Steyr L9-A1 / Manurhin MR 88 .38spc / Springfield 1911 Operator .45 ACP / Springfield Armory 1911 Garrison 9mm / WS: Ruger Mark IV 22/45 lite / Chiappa 1892 Alaskan TD .357 Mag.
    Wiederlader: .38 spec. - .357 Mag. - .45 ACP … und Bogenschütze

    Ich glaube keine Verschwörungstheorien! Die werden alle von einer geheimen Regierungsbehörde in Umlauf gebracht …

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!