Der Unfreude-Thread

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  • Ja, ich erinnere mich auch noch ans Speckstangerl um 7 Schilling.

    Aber beim Schilling sieht man auch wie verzogen die heutige Generation ist. X(


    Was der Herr Fullmetalljacket und sein älterer Sohn gemeinsam haben ist ihre Leidenschaft für Fische bzw die Aquaristik allgemein.


    Ich habe früher ( Anfang 90er) keinen Skalar bekommen, weil der mit 10 Schilling dem Papa zu teuer war ;(


    Es muß 2019 oder 2020 gewesen sein als wir noch das 720l Becken hatten und der Herr Fullmetalljacket mit einem L Wels um besonders günstige 329€ heim gekommen ist.


    Der Sohn macht voller Freude den Kübel auf, und sieht den Kaltuswels.


    Er beginnt zu schreien und läuft davon während ich mir einst einen Haxen ausgefreut hätte über so ein Tier ;)

    ROCS Member

  • Um 20 Schilling gab's früher doch noch einiges zu kaufen.


    Es ging sich zu meiner Zeit am Schulbuffet sogar noch eine Wurstsemmel mit Getränk um 10 Schilling aus.

    Eine "Extrawurstsemmel mit Gurkerl" hat in der großen Pause im Gymnasium 3 Schilling gekostet. Eine Leberkässemmel beim Fleischhauer um 10 Schilling war so dick, das es für 2 Semmeln gereicht hätte. 8o

  • Ja in der Schulzeit lernte man bereits die Vorzüge des Schillings kennen und schätzen. Hin und wieder durfte ich mir, meistens an einem Freitag, beim Greißler um 5 Schilling eine Extrawurstsemmel mit Gurkerl kaufen.


    Für alle Jüngeren unter euch hier die folgende Erklärung.

    So eine Extrawurstsemmel mit Gurkerl mag jetzt natürlich auf den ersten Blick und vor allem aus heutiger Sicht nichts Besonderes sein, aber sehen wir uns die Sache einmal genauer an! 5 Schilling sind umgerechnet 36 Cent! Und die Semmel war damals noch eine richtige Semmel und die Wurst schmeckte noch nach Wurst. So eine Extrawurstsemmel mit Gurkerl war ein Festmahl für damalige Verhältnisse. Vergleichbar in der heutigen Zeit mit einem Schnitzel in einem gutbürgerlichen Lokal wo das Fleisch vor dem Panieren noch geklopft wird und nicht fixfertig und tiefgefroren in den Frittierer wandert.


    Außerdem war es nicht selbstverständlich, dass man die Schuljause kurz vorher gekauft hat. Das war die Ausnahme! Normal war, dass man von daheim was mitnahm. Ein Stück Brot o. ä., meistens war es ein ganzer oder halber "Doppeldecker" mit irgendwas drinnen. Wie gesagt, das war normal und das nahezu täglich. Ich habe seither nie wieder einen "Doppeldecker" gegessen.


    Und jetzt lüfte ich noch das Geheimnis wer oder was ein Greißler ist. Ein Greißler ist bzw. war nichts anderes als ein Gemischtwarenhandel, ein Nahversorger. Meist war die Verkaufsfläche wenn überhaupt nicht größer als ein größeres Wohnzimmer. Aber man hat alles bekommen was man für das tägliche Leben gebraucht hat. Die Tageszeitung, Comic Hefte, Lebensmittel, Getränke und ........ sämtliche Gerüchte über die Nachbarschaft oder das Viertel gratis dazu.


    Ich hatte das große Glück, dass es in unserer Straße einen Greißler gab und in der nächsten Straße gab es ebenfalls einen. Und nie vergesse ich wie stolz ich war, als ich zum ersten Mal alleine zum Greißler geschickt wurde bzw. gehen durfte. Mutter und Großmutter zogen mich an und schickten mich mit Einkaufstasche und einem geringen Geldbetrag "bewaffnet" los und beobachteten/überwachten mich vom Fenster aus.

    In der Klasse war ich natürlich am nächsten Tag der absolute Hero, weil die anderen waren ja noch Schwachmaten und durften bestenfalls an der Hand der Mutter zum Greißler, aber nieeemaaaaaaals allein und schon gar nicht wurde ihnen Geld anvertraut. Es war also damals schon so, es konnte nur (den) Einen geben!

    :D

    Ihr nennt mich Menschenfeind, weil ich Gesellschaft meide, Ihr irret euch, ich liebe sie.
    Doch um die Menschen nicht zu hassen, muss ich den Umgang unterlassen.
    (Caspar David Friedrich 1774-1840)

  • Ein Stück Brot o. ä., meistens war es ein ganzer oder halber "Doppeldecker" mit irgendwas drinnen. Wie gesagt, das war normal und das nahezu täglich. Ich habe seither nie wieder einen "Doppeldecker" gegessen.

    In meiner Zeit beim Heer gab's dermaßen oft Hascheehörnchen zu Mittag, das ich bis heute keine mehr sehen kann. <X


    Dafür war das Abendessen oftmals ein kulinarisches Highlight, weil nichts konnte mich nach einem langen Tag so aufbauen, wie aufgewärmte Hascheehörnchen ||

    ROCS Member

  • Musste Hascheehörnchen googeln.. Heutzutags, eine Bolognese ohne Lorbeer und Tomaten. Gnammi-gnammi :) !

    Hascheehörnchen.. Käse dazu, dann hat man Älpler Makkaroni. Damit bin ich grossgeworden. Andere Länder, andere Sitten!

  • In meiner Zeit beim Heer gab's dermaßen oft Hascheehörnchen zu Mittag, das ich bis heute keine mehr sehen kann. <X


    Dafür war das Abendessen oftmals ein kulinarisches Highlight, weil nichts konnte mich nach einem langen Tag so aufbauen, wie aufgewärmte Hascheehörnchen ||

    Hascheehörnchen verfeinert mit viel Zwiebel, Knoblauch und Speck zum Faschierten. Dann noch ein paar Eier drüber, fertig ist das leckere Pfannengericht. Ich liebe meine Hascheehörnchen. :D

  • Ich hab eigentlich sehr positive Erinnerungen an die Hascheehörnchen. Gabs in der Maximilian-Kaserne in Wr. Neustadt auch öfter, waren aber lecker. :)

    Grüße Ben, Administrator

  • Ja, da gab es so manche gute und weniger gute Sachen in der Kindheit. Sehr oft wurde zuhause Stohsuppe gekocht. Eine einfache, billige Suppe. Heute findet man sie in der Speisekarte der gehobenen Gastronomie.


    „Früher war alles besser“ …

    Die meisten Menschen leiden unter einer "Rosige-Vergangenheit"-Verzerrung. Das heißt, dass wir im Nachhinein gern meinen, unsere Erlebnisse seien interessanter gewesen, als sie es tatsächlich waren. Obwohl natürlich immer die individuellen Ereignisse einfließen, kommt man nicht um die Tatsache herum, dass es uns heute besser geht als jemals zuvor. Das Thema ist so breit gefächert, dass ich es nur anschneide. Man muss abseits der eigenen Erinnerungen, auch das Ganze sehen.


    Ein Auszug aus einem Spiegel Artikel (einer von vielen Abhandlungen) bringt es es auf den Punk:

    Zitat

    Fehlerhaftes emotionales Gedächtnis

    Wir erlebten vieles zum ersten Mal, das später zum Erwachsensein dazugehört: den ersten Job, den ersten Kuss, die erste Wahl. Diese prägenden Ereignisse sind tiefer im Gehirn verankert.

    Das bedeutet auch, dass die Affinität für Nostalgie und damit falsche Erinnerungen an die Vergangenheit mit dem Alter zunimmt. Verzerrungen und Verklärungen werden immer wahrscheinlicher. Dabei merken wir meist nicht, wie fehlerhaft unser emotionales Gedächtnis arbeitet und haben deswegen ein übermäßiges Selbstvertrauen in die Zuverlässigkeit unserer Erinnerungen.

    Wir meinen zu wissen, wie großartig die Vergangenheit war und meckern über das, was die junge Generation heute so anstellt. Und wenn junge Menschen zum Beispiel auf Statistiken verweisen, die klar zeigen, dass es der Menschheit heute besser geht als je zuvor, kriegen sie von den Nostalgikern zu hören: "Wart Ihr denn dabei?!"


    Ein schönes Beispiel aus einem Gespräch mit meinem Schwiegersohn …

    Auf meine Frage „warum die Jugend all die Werte nicht mehr hat oder diese eben weniger werden, wie z.b. Pünktlichkeit, Höflichkeit et.“ … meinte er … „sie werden nicht weniger, sie verändern sich. Die Wertigkeiten und Prioritäten ändern sich ständig in der Entwicklung der Menschheit. Vieles Werte werden weit getragen, andere nicht mehr gelebt. Dafür entstehen andere Werte.


    Die Antwort passt auch zu einem meiner Leitsprüche „nichts ist beständiger als der Wandel“. Sehen und leben muss man es auch. Die Jugend ist nicht so - ich nenn es jetzt mal komisch - wie wir das so annehmen. Sie sind anders und das waren wir auch, damals … wir können uns nur unzureichend daran erinnern. :)

    Was man nicht tut, geschieht auch nicht.

  • „Früher war alles besser“ …


    Obwohl natürlich immer die individuellen Ereignisse einfließen, kommt man nicht um die Tatsache herum, dass es uns heute besser geht als jemals zuvor.

    Es hat sich vieles ins negative verändert wenn ich mich so zurück erinnere was schon beim Gehalt beginnt.


    In den 80er und 90ern war es für einen Alleinverdiener meistens kein Problem eine Familie zu erhalten was heute oftmals schon an den hohen Mieten scheitern würde.

    Wir sind sogar zweimal im Jahr auf Urlaub gefahren was heute oft undenkbar wäre.


    Die Oma meiner Pflegefamilie hat 500m2 um 12.500 Schilling (908€) einst gekauft was zu der damaligen Zeit einem Jahresgehalt eines Maurers entsprochen hat.


    Heute kostet 1 Quadratmeter in der Gegend zwischen 1500-2000€ und wenn man das mit dem Faktor 500 multipliziert kommt eine Summe raus die kaum wer im Jahr verdient.


    Früher konntest am Gerüst oder als Fernfahrer eine Lawine verdienen wennst arbeiten konntest und wolltest.


    Heute kannst du für 1300 Brutto+Diäten nach Russland fahren wo es einst ~ umgerechnet 3,5-4k € netto gab..... :rolleyes:


    Um 3,5-4k€ oder 50.000-60.000 Schilling konnte man aber in den 80er & 90er Jahren noch ganz passabel Leben und sich auch was schaffen.

  • Sehr oft wurde zuhause Stohsuppe gekocht. Eine einfache, billige Suppe. Heute findet man sie in der Speisekarte der gehobenen Gastronomie

    Danke, kenne ich nicht und habe ich glaube ich auch noch nicht gegessen.


    Werde ich nachholen.

    Grüße Ben, Administrator

  • Ich hab eigentlich sehr positive Erinnerungen an die Hascheehörnchen. Gabs in der Maximilian-Kaserne in Wr. Neustadt auch öfter, waren aber lecker. :)

    Das Hascheehörnchen im Vergleich zu Schlangen eine Delikatesse sind kann ich mir durchaus vorstellen. ^^


    Zur Erklärung für int Leser:


    In der Maximilian Kaserne ist eine Truppengattung beheimatet die umgangsprachlich als "Schlangenfresser" bezeichnet wird was verschiedenen Ausbildungsinhalten geschuldet ist.

    ROCS Member

  • Auf meine Frage „warum die Jugend all die Werte nicht mehr hat oder diese eben weniger werden, wie z.b. Pünktlichkeit, Höflichkeit et.“ … meinte er … „sie werden nicht weniger, sie verändern sich. Die Wertigkeiten und Prioritäten ändern sich ständig in der Entwicklung der Menschheit. Vieles Werte werden weit getragen, andere nicht mehr gelebt. Dafür entstehen andere Werte.

    Nur Höflichkeit, Pünktlichkeit und Respekt kann/darf und soll sich nicht verändern! Das macht eine gute Erziehung aus. Bei allem anderen stimme ich dir zu. Aber wenn die 3 Eigenschaften den jungen Leuten von Haus aus nicht beigebracht werden, sehe ich keine Zukunft für solche "Gestalten" . Die Zeitungen sind voll von solchen respektlosen, gewaltbereiten jungen Leuten.

  • Racer


    Ich traue mich in vielen Fällen wetten das bei diesen Gestalten wie du sie nennst Respekt eine größere Rolle spielt als in der feinen Gesellschaft die gerne mit dem Finger auf andere zeigt.


    Es ist traurig aber wahr aber es ist unsere eigene Gesellschaft deren Werte zunehmend verschwinden, während sich das Gesindel ihre doch in einer gewissen Form untereinander bewahrt hat.


    Ich weiß es klingt komisch aber glaube mir da ist schon etwas dran. ;)

  • Hascheehörnchen verfeinert mit viel Zwiebel, Knoblauch und Speck zum Faschierten. Dann noch ein paar Eier drüber, fertig ist das leckere Pfannengericht. Ich liebe meine Hascheehörnchen. :D

    Grundsätzlich vollste Zustimmung! Blöd nur, dass man beim Heer kaum bis gar nicht die Möglichkeit hat etwas zu verfeinern.

    Ihr nennt mich Menschenfeind, weil ich Gesellschaft meide, Ihr irret euch, ich liebe sie.
    Doch um die Menschen nicht zu hassen, muss ich den Umgang unterlassen.
    (Caspar David Friedrich 1774-1840)

  • Ja, da gab es so manche gute und weniger gute Sachen in der Kindheit. Sehr oft wurde zuhause Stohsuppe gekocht. Eine einfache, billige Suppe. Heute findet man sie in der Speisekarte der gehobenen Gastronomie.


    „Früher war alles besser“ …

    Die meisten Menschen leiden unter einer "Rosige-Vergangenheit"-Verzerrung. Das heißt, dass wir im Nachhinein gern meinen, unsere Erlebnisse seien interessanter gewesen, als sie es tatsächlich waren. Obwohl natürlich immer die individuellen Ereignisse einfließen, kommt man nicht um die Tatsache herum, dass es uns heute besser geht als jemals zuvor. Das Thema ist so breit gefächert, dass ich es nur anschneide. Man muss abseits der eigenen Erinnerungen, auch das Ganze sehen.

    Diese Stohsuppe hat meine Großmutter auch regelmäßig gekocht, ungefähr bis ich 10 war. Zuletzt habe ich sie vor ungefähr zwanzig Jahren bei meiner nunmehrigen Ex Schwiegermutter bekommen. Im letzten Winter habe ich erstmals selbst eine Stohsuppe gekocht. Die war natürlich bei weitem nicht so gut wie die damals bei meiner Oma, aber ich habe wieder alles vor meinen geistigen Augen gehabt. Den massiven alten Tisch den mein Großvater selbst gemacht hat, die weiße Suppe mit den Erdäpfeln und dem Kümmel drinnen, die alten Teller, die alte Kredenz ......

    Für ein paar Augenblicke war alles wieder da. Und ich alter Depp hatte doch tatsächlich dabei Tränen in den Augen.


    Und natürlich war früher nicht alles besser, wobei die Betonung auf "nicht alles" liegt. Auf was wir damals alles verzichten mussten, weil es vieles einfach noch gar nicht gab oder weil es für die breite Masse gar nicht erschwinglich war.

    Trotzdem denke ich je älter ich werde, gerne an "früher" zurück, schwelge ein wenig in Erinnerungen und bin dabei auch so richtig sentimental.

    Ihr nennt mich Menschenfeind, weil ich Gesellschaft meide, Ihr irret euch, ich liebe sie.
    Doch um die Menschen nicht zu hassen, muss ich den Umgang unterlassen.
    (Caspar David Friedrich 1774-1840)

  • Ich war heute das erste Mal seit über einem Monat schießen und war so intelligent das ich meinen Single Six Revolver eingepackt habe und auch die Wechseltrommel in 22 WMR.


    Ich kann euch sagen das war ein riesen Spaß und macht Lust auf mehr mit der 22 Magnum. :)


    Der Grund für meine Unfreude ist das ich zur Überzeugung gekommen bin das ich wohl oder übel ein Gewehr in 22WMR brauchen werde und wieder ein armes und unschuldiges Sparschwein in den Tod schicken muss ;)

    ROCS Member

  • ..... das ich zur Überzeugung gekommen bin das ich wohl oder übel ein Gewehr in 22WMR brauchen werde .....

    Lass mich raten! Von Ruger? :whistling: :D

    Ihr nennt mich Menschenfeind, weil ich Gesellschaft meide, Ihr irret euch, ich liebe sie.
    Doch um die Menschen nicht zu hassen, muss ich den Umgang unterlassen.
    (Caspar David Friedrich 1774-1840)

  • Ich war heute das erste Mal seit über einem Monat schießen und war so intelligent das ich meinen Single Six Revolver eingepackt habe und auch die Wechseltrommel in 22 WMR.


    Ich kann euch sagen das war ein riesen Spaß und macht Lust auf mehr mit der 22 Magnum. :)


    Der Sound mit der .22WMR ist schon ein bisschen anders. Welche Munitionssorte hast Du verwendet?


    Der Grund für meine Unfreude ist das ich zur Überzeugung gekommen bin das ich wohl oder übel ein Gewehr in 22WMR brauchen werde und wieder ein armes und unschuldiges Sparschwein in den Tod schicken muss ;)




    Kannst Du mit ruhigem Gewissen tun. Sparschweine haben keine Schonfristen. Aber warum nicht etwas in .17HMR? Einen Revolver dazu hast Du ja schon und die kleine Flaschenhalspatrone macht einfach nur Spass. Ich habe dafür meinen .17 HMR SS Hunter und das 77/17.


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