Heute möchte ich euch einen vergleichsweise neuen Revolver vorstellen, der eines der ersten Produkte aus Rugers Custom Shop ist, und zwar den Ruger Super GP100.
Mein Super GP100 mit der Seriennummer CS3-00193 aus dem Ruger Custom Shop
Im Jahr 2019 wurde der Super GP100 angekündigt der eine Mischung aus GP100 und Ruger Redhawk ist und derzeit in den Kalibern 357 Mag mit 5,5 Zoll Lauf und 9 para mit 6 zoll erhältlich ist. Der Abzug und einige andere Teile wie der Hammer bzw dessen sitz auf der Hammerachse, werden vom hauseigenen Custom Shop überarbeitet bzw. poliert ähnlich wie es das Performance Center beim größten Konkurrenten S&W macht. Wer den Vergleich zum Schlossgang eines GP100 hat, wird den Unterschied merken und weiß das es nicht nur ein Marketing Gag ist, aber auch die 6 Ausfräsungen am Lauf verleihen ihm ein ansprechendes Aussehen.
Geliefert wird die Waffe im Gegensatz zu allen anderen Modellen weder in der einst bekannten grauen Box noch in der von aktuellen Lieferungen bekannten schwarzen Box mit rotem Ruger Logo sondern in einem speziellen Waffenkoffer der exklusiv den Custom Shop Modellen vorbehalten ist samt CS Zertifikat.
Beide Modelle sind für die Verwendung von Moonclips zum schnellen Laden beim sportlichen Schießen wie dem IPSC ausgelegt und fassen 8 Patronen, da man sich auch in diesem Bereich erfolgreich etablieren möchte, was unter anderem auch durch die Verwendung eines Leuchtkorns zum Ausdruck kommt.
Auf dem unteren Bild erkennt man eindeutig die für Moonclips bereits werksseitig gefräste Trommel, von denen man 3 Stück dazu bekommt.
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Weiters ist hier anzuführen das die Trommel zwar für Moonclips konzipiert ist aber der 357 Mag auch ohne Moonclips verwendet werden kann da der Rand der Hülse auf der Stirnseite der Trommel aufliegt. Der einteilige Hogue Hartholzgriff ist sehr komfortabel zu schiessen und man sollte sich von seiner glatten Oberflächenbeschaffenheit nicht täuschen lassen weil der Griff selbst bei 357 Mag stets einen guten Halt bietet.
Wie bereits vorher erwähnt täuscht hier der Name Super GP100 über die tatsächliche Verwandtschaft hinweg, da der Ruger GP100 Rahmen von seinen Dimensionen nicht in der Lage gewesen wäre 8 Patronen im Kaliber 9mm oder 357 Magnum unterzubringen im Gegensatz zum Rahmen des Redhawk. Vom Gp100 bzw. Super Redhawk stammt jedoch die Abzugsgruppe mit 2 Federn und der ebenfalls idente Griffstummel. Während der 357er ein schwarzes PVD Finish besitzt, ist der 9mm super Gp100 ausschließlich in Stainless Optik verfügbar.
Die Verwandtschaft zwischen Redhawk und Super GP100 lässt sich zweifelsfrei nicht leugnen, wie auf dem folgenden Bild nur unschwer zu erkennen ist.
Eine weitere Besonderheit dieser beiden Modelle ist ihre Seriennummer die anstatt einer Prefix wie zb 38 bei meinem Blackhawk aus einer von Buchstaben und Zahlen besteht.
CS steht für Custom Shop und die Prefix CS3 kennzeichnet die Modelle in 357 Mag wo hingegen die Prefix CS6 die 9mm Modelle benennt.
Der Grund für die unterschiedliche Lauflänge der beiden Modelle liegt in der Größe des Rahmens und der L6 ihrer Kaliber samt daraus resultierenden Längenabmessungen der Trommel begründet. Weil die 9mm dermaßen kurz ist im Vergleich zur 357 Magnum und man keinen Freiflug des Geschosses möchte, wurde der Lauf verlängert, anstatt die Trommel unnötig zu verlängern.
Durch diese Maßnahme, weil der Übergangskonus des Laufs nun doch erheblich mehr hervorsteht, bleibt zwischen Trommel und Rahmen ein nicht unerheblicher Spalt unterhalb des Übergangskonus, der zugegeben optisch sehr gewöhnungsbedürftig aussieht.
Ruger Super GP100® Double-Action Revolver® Modell 5066
Jetzt kommen wir aber zu den zwei größten und gravierendsten Nachteilen dieses Revolvers, nämlich dem Preis und der Lieferzeit.
Warten kann man mitunter sehr lange und der in Österreich ausgerufene Preis von ca 2500 Euro ist für einen Ruger Revolver keine Kleinigkeit, dennoch bin ich froh
diesen Revolver in meinem Besitz bzw meiner Sammlung zu haben.
LG euer FMJ