DAS PROJEKT - Rolling Block high-end

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  • Einleitung:

    Der Schießsport ist für mich schon lange kein Hobby mehr. Er ist meine Passion, ein Hingabe die im wahrste Sinne des Wortes "Leiden schafft". Eine Leidenschaft die antreibt, die aus der Niederlage ein neues Fundament schafft. Der Grundstein für den Perfekten Schuss. Aus dieser besagten Passion entstehen manchmal Projekte, die rational nicht zu erklären sind. Wer jetzt schon genug hat von meinem Pathos,... es ist ein ausführlicher, ein langer, vielleicht sogar der längste Bericht im Forum. Aber erstmal von Anfang an.


    Die Vorgeschichte:

    Nachdem ich in die Welt der Vorderlader eingetaucht und damit zu meinen Wurzeln des Sportes - das einhändige Präzisionsschiessen - zurückgekehrt war --->

    Vorderlader Pistole streifte mich auch die Welt des Long Range Schießen in seiner ursprünglichen Form...angetrieben durch Schwarzpulver. Das Schießen mit Schwarzpulver ist nicht nur nostalgisch, es ist eine Art "Heimweh". Man schwimmt förmlich in der "Ursuppe" des Schießens, die einen trägt und auch mit fast krankhaften Ideen und Projekten ansteckt. Die "Inkubationszeit" ist relativ kurz. Die Symptome sind intensiv und drängen ganz klar in Richtung mehr. Mit zunehmenden Alter verspüre ich auch den Drang zum Langsamen. Meine Taktfrequenz ist merklich gesunken und das spiegelt sich auch in meiner Leidenschaft dem Schießsport wider. Und es wird noch langsamer, den das Laden einer Schwarzpulverpatrone, das Schießen und der Rest drum herum schreit förmlich nach "Ohmmmmmmm" - für mich zumindest.


    Nach einem Testschießen wurde aus dem Gedanken ein konkretes Projekt.


    Das Kaliber:

    Angetrieben von meiner Vorstellung und dem Umstand, den geeigneten Büchsenmacher auch als Schützenkollegen an der Hand zu haben, ging es an die Auswahl des Kalibers. Das Kaliber 45-90 bot sich für Long Range förmlich an. Nun wie oft komme ich zum Schießen auf 300+ Meter, also das Kaliber mit Bedacht abwägen. Ein Test auf 100m hat mir die Augen geöffnet. Der Rückstoß war mit mir noch nicht mal fertig, da ist die Bleimurmel schon auf der Scheibe eingeschlagen. Zu stark für den "kleinen Monkey", zerstörerisch, unangenehm. Der Test mit der Patrone 10,3x60R (.450/400 2⅜-inch BPE Black Powder Express) war dann schon das, was ich mir vorgestellt hatte. In vielen Gesprächen mit meinem Büchsenmacher - unter Berücksichtigung, dass ich die meiste Zeit zwischen 100-300 Meter schießen werde - fiel das Kaliber 40-65. Eine noch immer beliebte Mid-Range Patrone vor allem in der USA. Der Nachteil auf 500-800m war offenkundig aber nicht unmöglich. Ein präzises Kaliber und der Spagat den ich gesucht hatte. Die Patrone 45-70 war eigentlich nie eine Option, da ich auf der Suche nach etwas Ausgefallenem war. Auch wenn die 45-70 eine Fülle an verschiedenen Geschossen liefert, das Individuelle war der Reiz und Vater des Gedankens, zumal ich die Geschosse ja auch selbst produzieren werde und hier im Punkto Kokille auch dieser Gedanke Platz greifen sollte. Nach einem neuerlichen Testschießen war die Entscheidung gefallen und ich hatte mir das Thema endgültig "eingetreten". Ein außergewöhnliches Gewehr im - für unser Breiten - außergewöhnlichen Kaliber 40-65 Winchester.


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    Das System:

    Text orig. WikipediaDer „Rolling Block“-Verschluss oder auch Drehblockverschluß ist ein Verschluss-System für Waffen, das 1863 von der Firma Remington zum Patent angemeldet wurde. Es wurde von Leonard M. Geiger entwickelt und 1867 auf der Pariser Weltausstellung mit einer Silbermedaille ausgezeichnet.

    Die Funktionsweise des Drehblockverschlusses ist relativ einfach. Ein achsgelagerter Block wird, bei gespanntem Hahn, nach hinten abgekippt und so das Patronenlager freigegeben. Nachdem die Waffe geladen wurde, kippt man den Block wieder hoch, um das Patronenlager zu schließen. Sobald man den Abzug betätigt, wird der Block durch den vorschnellenden Hahn verriegelt und die Patrone kann gefahrlos zünden. Nachdem die Patrone abgefeuert ist, spannt man erneut den Hahn, öffnet den entriegelten Block und kann die Hülse entnehmen, um die Waffe wieder zu laden.
    Bei meiner Rolling Block handelt es sich nicht um ein Replik/Nachbau ala Pedersoli & Co, sondern um einen Neubau auf Basis eines original Remington M1867 Systems.



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    Das System wurde 1872 in der "Carl Gustafs stads Gevärsfaktori" hergestellt. Die Krone mit dem C und die Jahreszahl ist ein "Hingucker". Auch die "Inspector marks" auf der anderen Seite zieren das gute alte Stück. Der große Ladelöffel macht sich nicht nur schön, sondern vereinfacht auch das "Hingreifen" zum Landen. Bei dieser Produktionsreihe wurden an der linken Seite des Systems, Sicherungsschrauben angebracht. Ein weiteres Detail das mir an dieser Systemvariante sehr gefiel. Einige Jahre später stellte man dann auch in der "Carl Gustafs stads Gevärsfaktori" die Produktion um und ersetzte die Sicherungsschrauben gegen die bekannte Platte die eigentlich jede Rolling Block ziert.

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    Der Lauf:

    Um diesen historischen Rolling-Block-System Leben einzuhauchen, brauchte es auch einen Lauf. Nicht irgendeinen Lauf. Er sollte dem Projekt gerecht werden und es war klar, dass Historie und höchste Präzision sich hier nahtlos anschließen sollten. Einen solchen wertvollen Lauf darf ich ja schon mein Eigen nennen. (siehe Link ganz oben Vorderlader Pistole). Ganz klar, dass nur Ueli Eichelberger (Schweiz) hier Hand anlegen sollte. Büchsenmacher Andreas Baumkircher und Ueli Eichelberger, "kongeniale" Profis auf diesem Gebiet. Die Weltmeister wissen um diese Qualität und die Rekorde geben ihnen recht. Der Lauf wurde nach alter Methode spanabhebend gezogen. Das spanabhebende Laufziehen ist die zeitaufwändigste, individuellste, präziseste, schonendste und auch die teuerste Technik die Züge in den Lauf zu bringen.


    Extras:

    Bei der Laufkontur habe ich mich für 1/3 Kant und 2/3 Rund entschieden. Der Schaft, aus Wurzelmaserholz mit Schaftbacke. Eine Fischhaut, Handarbeit am Vorder- und Hinterschaft. Ein passend angefertigter, kugelgelagerter Putzstock. Der Diopter aus der Fertigung meines Büchsenmachers plus ein Hardley Eye, also eine verstellbare Augenmuschel mit 8 Öffnungen. Eine grüne Libelle ist im Korntunnel verbaut. Und damit sich das Ganze noch individueller gestaltet, sollte der Abzug, der Verschlussblock mit Löffel und der Hahn titan-nitriert werden.


    Wer nun meint, dass es mit der Bestellung dann auch finanziell ein Ende hatte, der irrt sich gewaltig. Bei keiner meiner Neuanschaffungen, war die Zubehörbeschaffung so umfangreich und ebenso kostspielig. Ich möchte erwähnen, dass beim Zubehör auch auf gebrauchte Teile zurückgegriffen wurde und auch auf die Marke Eigenbau - also wer bastelt mit - gesetzt wurde. Und trotzdem, das summiert sich.


    Zubehör:

    Tja wo am besten anfangen, ...

    Geschosse, damit ich vor dem "selber gießen" schon mal was zu tun habe. Natürlich sind die ungefettet, also kommen auch hier noch Materialien und und und dazu. Für die künftige Herstellung der Geschosse wurde eine Maß-Kokille von Hensel geordert und ein genialer Kokillengriff aus der USA. Das Blei in der richtigen Legierung kaufte ich laufend zu. Selber legieren kommt vielleicht später.

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    Für das gießen der Geschoße, habe ich mich für einen Lyman Big-Dipper nebst Schöpfkelle entschieden. Warum kein Gießofen mit Auslassventil? Der jährliche Geschossverbrauch wird überschaubar sein und ich wollte diesen Vorgang so "ursprünglich" wie möglich halten. Wenn es mich juckt, dann kann ich immer noch auf ein anderes Gerät umsteigen. Um als Anfänger ein Gefühl für die Temperatur zu bekommen, kaufte ich auch noch ein elektronisches Thermometer. Es wird mit der Erfahrung wohl überflüssig werden, für das anfängliche Controlling reicht dies jedoch aus.


    Die Geschosse müssen ja auch noch kalibriert werden, also ein entsprechender Kalibriereinsatz und ein passender Setzstempel. Fehlte nur noch die Fettpresse und die viel mir im gebrauchten aber guten Zustand in den Hände. Nach der Reinigung vom alten Fett und Co, war sie dann auch fertig für die neue Bestimmung.

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    Matrizensatz und Hülsen, sind wesentliche Bestandteile um das Gerät zu Laufen zu bringen. Die Auswahl des Matrizensatz gestaltete sich doch etwas schwieriger. Dazu muss man verstehen, dass die .40-65 Winchester keine SAAMI-Standardpatrone ist. SAAMI (Sporting Arms and Munition Manufacturing Institute). Also gibt es hier verschiedenste Abmessungen, vor allem beim Aufweiter. Da reicht die Bandbreite von .406 bis .409. Da ich jedoch einen Diameter von .410 benötige, wurde von meinem Büchsenmacher ein entsprechender Aufweiter angefertigt. Zum Verständnis,... das Geschoß wird nicht gecrimpt - wie es für einen Unterhebelrepetierer notwendig wäre - sondern die Hülse wird auf das Geschoßmaß aufgeweitet, somit lässt sich die "Murmel" fast mit der Hand setzen. Warum? Ich meine es verstanden zu haben bitte aber um Verständnis, dass diese "Welt" des Schwarzpulver Schießen für mich komplett neu ist und ich noch immer Leute mit Fragen bombardiere und in entsprechender Lektüre stöbere. Also möchte ich hier nicht unbedingt mit Halbwissen glänzen.

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    Fortsetzung folgt … 

    Was man nicht tut, geschieht auch nicht.

  • Eine Schwarzpulverpatrone wird nicht wiedergeladen, sie wird im wahrsten Sinne des Wortes gestopft.
    Um so viel wie möglich Schwarzpulver in die Hülse zu bekommen, hilft man sich mit einem "Drop-Tube". Über ein 60-80m langes Fallrohr wird das Pulver langsam in die Hülse getrickelt. Der Unterschied ist merklich (kommt auf die Pulversorte an). Durch das langsame "eintrickeln" verdichtet sich die Pulverladung und somit bleibt mehr Platz für Mehr. In einem späteren Arbeitsvorgang, wird die Ladung nochmals - mit Gefühl - weiter komprimiert. Der "Drop Tube" war schnell gebaut und macht genau das was er soll. Für eine grobe Erstaufnahme der gewünschten Pulvermenge, habe ich mir ein entsprechendes Schöpfmaß machen lassen. Der Rest auf ca. 52grain wird über die Waage ermittelt. Da ich aus Zeitgründen das Patronen Stopfen aufteilen werde, habe ich mir Pulverröhrchen angeschafft. Damit kann ich die Ladungen schon mal vorbereiten. Die Glasröhrchen Halterungen war eine schöne meditative Urlaubsarbeit. Die kleine Halterung dient zum Abfüllen, damit nichts umfällt. Wer Zeit hat, dem fallen auch solche Dinge ein :D Als Ladebrett dienen die bereits vorhandenen, handgemachten für das Kaliber 7,62x54R. Passen perfekt.


    Ergänzung zum Schöpfmaß:
    Wenn ich schon so ausgefallene Sachen mache, dann gehe ich oftmals ins Detail. In der Zwischenzeit gibt es ein neues Griffstück für das Schöpfmaß, ein Griffstück der Extraklasse. Es handelt sich dabei um eine Daube eines Barrique Weinfasses aus Bordeaux. Französiche Steineiche von der Atlantikküste. Die Einfärbung des "edlen Tropfen" ist noch gut zu erkennen. Das Fass wurde 1860 hergestellt und passt somit perfekt zum Jahrgang der Rolling Block! (Und zu einem anderen Projekt - das läuft noch und ich werde euch ebenfalls damit beglücken)
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    Auf die Ladung kommt noch eine Scheibe Milchkarton oder stärkeres Papier. Hierzu habe ich mich für eine Stanzmatrize entschieden.
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    Zwischen Geschoß und Milchkarton findet ein Fett Cookie Platz. Für die Produktion der Fettplatten habe ich mir diese Vorrichtung gebaut. Mit einer Bratenspritze bringe ich das flüssige Fett ein und schabe - nach dem Erkalten - den Überschuss weg. Übrig bleibt eine Fettplatte mit einer Höhe von knapp 3mm. Ein Backpapier zwischen Fettplatte und Holz hilft, diese fertige Fettplatte problemlos zu lösen. Die Cookies können mit einem selbstgebauten Ausstecher ausgestochen werden oder ich verwende gleich die Hülse mit Ladung und Milchkarton. Das wird sich alles im laufenden Betrieb zeigen. Und weil ich so gar nichts im Urlaub zu tun hatte, baute ich aus Resten noch eine "Hülsentrocken-Station". Das Backrohr oder die Sonne macht den Rest.
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    Beim Schießen mit Schwarzpulver ist es wichtig, die Pulverreste weich und geschmeidig zu halten. Hierfür verwendet man seine "Atemluft". Über einen sogenannten "Blow Tube" wird die Atemluft über den Schlauch in den Lauf eingeblasen. Ein paar kräftige Atemstöße, die Feuchtigkeit der Atemluft verbindet sich mit den Schwarzpulverresten und verhindert, dass diese sich verkrusten. Hier wirkt auch das schon erwähnte Fett-Cookie zwischen Geschoss und Milchkarton. Verkrustete Rückstände beeinflussen die Präzision - erheblich. Natürlich könnte man auch nach jedem Schuss Zwischenwischen, aber das ist nicht präzisionsfördernd. Also ihr seht schon das ist etwas komplett anderes als das Schießen, das man lang läufig so kennt. Das Mundstück ist aus Olivenholz gefertigt. Der Teil der in das Patronenlager kommt, ist aus Kunsstoff und hat die Maße einer kalibrierten Hülse.
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    Obwohl Standard Korneinsätze bei der Bestellung dabei waren, habe ich noch einen zusätzlichen von MVA (Montana Vintage Arms) geordert. Passende Patronenboxen und das angeblich beste Fett für diese Zwecke von SPG sind auch mit von der Partie. Die Sticks werden für die Fettpresse gebraucht und der Block für die Herstellung der Cookies. Wenn einmal alles in Fleisch und Blut übergegangen ist, dann werde ich mich auch an einem Eigenrezept versuchen.
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    Fortsetzung folgt … 

    Was man nicht tut, geschieht auch nicht.

  • Der Transport, ein Ding das mich lange beschäftigt hatte. Sollte es ein gut gepolstertes Futteral sein oder doch ein Koffer? Geeignete Koffer für diese Länge, sind rar und teuer. Nun nach vielem Hin und Her entschied ich mich für eine "gescheite" stabile Lösung, einen Koffer. Ein massives Teil mit Transportrollen und Rasterschaumeinlage. Teuer aber im Vergleich zu den gesamten Ausgaben, Kleinkram. Ein schwerer Koffer, nun die Rolling Block ist auch kein Leichtgewicht. Außerdem helfen mir die Transportrollen beim Einladen in den Kofferraum. Mein Leid geprüftes Kreuz wird es mir danken. Einen Träger würde ich halt noch brauchen :-)
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    Viele andere Dinge sind noch in Planung und Arbeit. Eine Range-Box aus Holz, eine Sitzkiste und eine Gewehrauflage (Holz-Sticks) für das Longerange Schießen etc.

    JA JA, Bla Bla ... ich komm eh schon zum Wesentlichen. Wer bis jetzt durchgehalten hat, wird nicht enttäuscht.




    Fortsetzung folgt … 

    Was man nicht tut, geschieht auch nicht.

  • Die Rolling Block

    Eckdaten:
    Hersteller: Andreas Baumkircher
    Kaliber: 40-65 Win.
    Gewicht: rund 5.500 Gramm
    Gesamtlänge: 120cm
    Lauflänge: 76cm/30Zoll
    Lieferzeit: 20Monate

    ... diese Rolling Block gibt es so nicht mehr. Es ist eine der Letzten - wenn nicht die Letzte, die in Zusammenarbeit zwischen Ueli Eichelberger und Andreas Baumkircher hergestellt wurden. Beide genießen den Ruhestand.


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    Diopter aus der Werkstatt "Baumkircher" mit 8fach verstellbarer Augenmuschel. Die Libelle/Wasserwaage ist im Korntunnel verbaut und demontierbar.
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    Der Diopter ist selbstverständlich umlegbar (ist aber nicht notwendig beim Laden) und arretiert in aufrechter Stellung
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    Fortsetzung folgt … 

    Was man nicht tut, geschieht auch nicht.

  • Ausgesprochen schönes Wurzelmaserholz

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    Einer meiner Sonderwünsche die Laufkontur - 1/3 Achtkant und 2/3 Rund

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    Titan-Nitrierung

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    Die andere Seite - Sicherungsschrauben und die "Inspector marks"

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    Fischhaut auch am Vorderschaft und eine Vorbereitung für eine Gurtmontage

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    Auf Maß angefertigter, kugelgelagerter Putzstock. Griff abschraubbar

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    Eingepackt

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    Danke "Andreas" für das tolle Projekt und diese wunderschöne Arbeit. 

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    Schlusswort:

    Einer meiner ersten Waffen war eine Rolling Block Kaliber 45-70 von Pedersoli. Aufgrund der teuren Munition und der damaligen Verfügbarkeit, habe ich mit dem Wiederladen begonnen. Blutiger Anfänger ohne jede Hilfe und gleich dieses Kaliber. Ein gutes Buch und einen Dremel um die Hülsen zu polieren,… na was soll ich euch sagen  :lol: eine wilde Zeit. Lang ist es her und wie meistens im Leben, schließt sich der Kreis. Ich bin wieder zum Ursprung zurückgekommen. Jetzt aber mit viel Wissen, Erfahrung und als ausgezeichneter Schütze. Auf dieser Basis ist die neue Herausforderung ein wenig einfacher zu meistern, wenngleich ich nie ohne Fragen sein möchte.


    Ein wunderbares Projekt, dass mich fast jeden Tag - an dem ich darauf gewartet habe - geistig und handwerklich beschäftigt hat. Und das Projekt ist noch lange nicht abgeschlossen. Es warten aufwendige Tests, Geschoß, Fett und Ladung...Temperatur und Fett, Geschosse gießen etc. ganz zu schweigen vom Long Range Schießen bis 800m. Und damit mir nicht langweilig wird, ist das Ende der Fahnenstange dann auch noch nicht erreicht. Am Ende steht das Schießen mit papierumwickelten Geschoßen (Paperpatch) und die entsprechende Präzision. Eine Herausforderung, nochmal eine andere Nummer in diesem fantastischen Segment des Schießens. "Aus meiner Sicht" - die Königsklasse. Das Projekt ist also nicht zu Ende, es hat gerade erst begonnen.


    Ich habe mir viel vorgenommen tja aber ... Was man nicht tut, geschieht auch nicht.


    kollegialer Gruß

    Eurer McMonkey


    (Erstveröffentlichung Juli 2019)


    Am Rande:

    Du hast bis hier durchgehalten, Danke dafür. Ich hab mir viel Mühe und Zeit für den Bericht genommen, also ... Anregungen und Fragen erwünscht. Auch wenn das Thema nicht für alle interessant ist (um es auszuüben) hoffe ich dennoch, ein wenig Wissen verteilt zu haben.

    Was man nicht tut, geschieht auch nicht.

  • Salve McMonkey


    Danke für den ausführlichen und interessanten Bericht.


    Meine persönlichen Erfahrungen mit Long Range Schwarzpukverpatronenwaffen sind nicht so berauschend.


    Nach dem Besuches des Films "Quigley Down Under" im örtlichern Kino hat mich ein unkontrollierbares Virus gepackt und ich bestellte mir bei der Firma C. Sharps in Big Timber, Montana eine Sharps 1874 Sporting Rifle mit den Spezifikationen


    - Kaliber .45-120

    - Lauflänge 34" schwer, achtkant

    - Schäftung 1A amerikanisches Nussholz

    - Deutscher Stecher

    - Long Range Diopter

    - Vorderschaft mit Zinnabschluss

    - Giesskokille für ein 500grs Spitzgeschoss mit Kalibrier- und Fettmatrize

    - 200 Hülsen

    - Matrizensatz


    Im Sommer 1994 wurde das Prachtstück geliefert. Ich hatte das grosse Glück dass im 300 Meter Schiesssatnds meines Vereins noch Schiessbahnen existierten ohne elektronische Trefferauswertung, also wird auf Papier geschossen und von Hand mit den drei Kellen dioe Resultate angezeigt.

    In diesm Schiessstand kam dann auch die grosse Ernüchterung. Ich brachte keine vernünftigen Resultate auf die Scheibe. Entsprechende Literatur war nirgends vorhanden, hiesige Leute mit Erfahrungen in diesem Gewerbe fehlten und das Internet war damals noch ein Spielfeld einiger Wissenschaftler, also wurde meine teure historische Präzisionsbüchse zu einem teuren Wallhanger.


    Einige Jahre später führte das Brünig Indoor


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    www.bruenigindoor.ch


    sein erstes Westernschiessen durch. Geschossen wurde mit UHR auf Scheibe und laufenden Keiler, Revolver auf Scheibe auf einem lebensgrossen Holzpferd sitzend. Ich belegte bei diesem Anlass der ersten Platz und nach der Siegerehrung kam ich mit diversen Mitschützen ins Gespräch. Während diesem munteren Palaver erzählte ich von meinen Misserfolgen mit meiner Sharps und einer der Schützen war sofort voll Ohr. Das kan soweit, er reist mit mir am gleichen Abend die 100km zu meinem Wohnort und inspizierte die Sharps. Eine Woche später tauschte ich die Sharps gegen ein paar bunte Papiere, die Giesskokille wurde jedoch verschmäht, diese baute später mein Büma zu einem 535grs FK um, das die Schweinchen beim FAS malträtierten, diesmal als Korken auf meiner Revolverpatrone .450 Marlin.


    Der neue Sharpsbesitzer hatte ein bisschen mehr Ahnung wie man eine derartige Büchse artgerecht füttert, sendet er mir doch regelmässig Ranglisten zu, worin er jeweils diverse vordere Plätze belegt.


    Trotzdem liess mich das Virus Präzisionsbüchse des Wilden Westens nicht los und so bestellte ich mir eine Uberti Replika der Winchester 1885 High Wall im Kaliber .38-55, 30" Achtkantlauf mit Mid Range Diopter und deutschem Stecker. Damit lässt sich vorzüglich auf 300 Meter schiessen, bei moderatem Rückstoss und mit pflegeleichtem Nitropulver.

  • Meine persönlichen Erfahrungen mit Long Range Schwarzpukverpatronenwaffen sind nicht so berauschend.

    Das glaub ich dir. Wenn man so gut wie niemanden in seinem Umfeld hat der Wissen über dieses Thema hat, wird es echt schwer hier ansprechende Streukreise zu zaubern. Ich hab richtig Glück, hier Kollegen an meiner Seite zu haben, die mir mit ihrem Wissenspool von gut 120Jahren, tatkräftig unter die Arme greifen. Und es hat sich ausgezahlt !!! Siehe demnächst, denn das Thema geht noch weiter ;)

    Was man nicht tut, geschieht auch nicht.

  • Das Projekt Rolling Block ist zum heutigen Tag noch nicht beendet. Hier noch weitere Rückblenden …


    Nun hab ich mir auch eine handgemachte Lederhülle fertigen lassen, ganz im Sinne "anno dazumal". Sehr weiches Leder, "pipifeine" Nähte und Verarbeitung. Der Büffel musste sein, passt ja auch perfekt zum ganzen Thema 8-)

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    Den Stick - aus Eiche - hab ich nun auch fertig. Ich kenn die Gegebenheiten in der Slowakei nur von Bildern. So hab ich mir wechselbare Dorne "gebastelt". Die sollten individuell dort alles abdecken. Vom Untergrund bis zur Höhe der Auflage. Die "Spikes" 10cm sind noch zu machen (siehe letztes Bild), eine Kleinigkeit. Und das Holz bekommt noch einen "Anstrich" mit Leinöl.

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    Die Sitzkiste in der "hoffentlich" richtigen Höhe für das Long Range Schießen ist nun auch fertig. Bis auf den genagelten Lederbezug gibt es nur natürliche Komponenten. Ein erkaufter Beitrag aus dem CO2 Budget, damit ich beim nächsten Schmieden kein schlechtes Gewissen hab. Ja, ich lach auch gerade darüber. :mrgreen:

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    Was man nicht tut, geschieht auch nicht.

  • Das letzte Teil (also vorerst mal) ist nun auch zeitgerecht fertig gestellt.
    Eine Rangebox für das Long Range und natürlich auch für das Vorderlader Schießen. Die Box hab ich selbst mit meinen bescheidenen Holzwerkerfähigkeiten gebaut. Doch, sie ist genau so geworden wie ich sie mir "ausgemahlt" habe.

    Die Rangebox ist aus 15mm Sperrholz (nennt man das so?). Verleimt und verschraubt. Die seitlichen Einsätze sind speziell auf die Gegebenheiten der Long Range Bahn abgestimmt, also zur Ablage der Rolling Block oder zum Reinigen etc. Die Ausschnitte habe mit Veloursleder ausgekleidet. Zwei versetzbare Halter, lassen den langen Putzstock, sicher und griffbereit ruhen.

    Den abnehmbaren Tragegeriff und die Holzmutter samt Holz-Beilagscheibe aus kroatischer Schwarznuss, habe ich mir von meinem Kollegen und Drexel-Profi machen lassen. Ich wollte unbedingt ein Holzgewinde. Hat er 1A hinbekommen. Zum Schluss noch ein zweimaliger Anstrich mit Holzlasur "Pinie". Die Rangebox habe ich bewusst offen und ohne Fächer/Einteilung gehalten. Da sonst immer alles gaaaaanz genau geordnet sein muss und alles immer auf seine Platz liegt, habe ich mich für die Chaos-Variante entschieden. (Das erste mal in meinem Leben) Ich werde alles dem Zufall überlassen, rein in die Box und gut ist es. Natürlich erst wenn ich die Checkliste abgearbeitet habe :angry-banghead: Ja ganz kann ich es nicht lassen.

    So, das war es erstmal von mir und meiner Rolling Block. Das Projekt ist fertig, für mich - wie im Bericht zu lesen - aber noch nicht abgeschlossen. Ich bin bereit für die Herausforderung auf "Hunderte Meter" und mehr. Jetzt habe ich endlich auch Zeit, mich mit der Ladung zu spielen, meine Trefferquote zu verbessern und noch mehr in diese Epoche "aus der das Heimweh"(1)kommt einzutauchen.

    Jetzt ist Schluss mit Reden, ... "wenn man zuviel redet, verlieren die Worte ihre Bedeutung".

    Gruß
    McMonkey

    (1) ein Insider-Hinweis für die, den Bericht gelesen haben  ;)

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    Ergänzung:
    Ich hab die Feuertaufe beim Quigley Match in Senica/Slowakia bestanden. Ein tolle Erfahrung,... ich korrigiere mich ... das war das Beste, was ich in den über 30Jahren Schießsport erfahren durfte. Tolle Menschen kennengelernt, Hilfe und Unterstützung bekommen, TOP.

    Bei der stehend frei Serie waren keine Treffer zu verzeichnen. Das war mit aber schon im Vorfeld klar. Bei den restlichen Distanzen im Sitzen, konnte ich jedoch den Stahlzielen "meinen Stempel aufdrücken" und das mehrmals. Beim Büffel auf 736m - 805yard hatte ich 5 von 8 Wertungstreffer. Mit dem Gesamtergebnis war ich weit weg vom Letzten Platz. Alle meine Erwartungen wurden mehr als übertroffen. Ich meine, dass ich als "Rookie" einen guten Eindruck hinterlassen habe.

    Die Rolling Block hat gezeigt was Sache ist und ich hab den Rest "dazugepackt". Das Team Rolling Block und ich hatten ja quasi erstmal ein "blind date", ein weiteres "Treffen" ist in Aussicht, die Gemeinsamtkeiten lassen auf etwas dauerhaftes schließen.
    Im übrigen habe ich die Phobie "uh aufpassen und ja nicht ein Regentropfen und hat der Schaft eh keinen Kratzer" nun zur Gänze abgelegt. Du kommst dem Regen, den rauhen Bedingungen und Hantieren bei so einem Bewerb einfach nicht aus. Das ist zu akzeptieren. Die Rolling Block ist kein Vitrinenstück, sondern 5Kilo Eisen mit ein wenig Holz. Und es macht genau das, was es machen soll und wie es die Profis gebaut haben ... es trifft auf 100m und zeigt auch dem Büffel auf 736m wer hier die Hörner auf hat.

    Eine wunderbare Welt des Schießens, mit extremer Suchtgefahr. Nachmachen erwünscht.

    ENDE

    Euer
    McMonkey

    Was man nicht tut, geschieht auch nicht.

  • Ein kurzes Update. Das Projekt ist ja noch am Laufen.  :D

    Meine ersten „Gehversuche“ beim Gießen. Als Anfänger mit einem 4kg Pot und einer Gießkelle dauert das schon etwas länger. Hat aber sehr viel Spass gemacht und ich hab viel gelernt. Gießen muss man einfach machen, da kannst du lesen was du willst ... die Praxis bringt es.

    Die hier gezeigten Geschosse sind aus Reinblei mit einem 5% Zinn Anteil. Mit reinen Bleigeschossen habe ich bereits meine Idealladung/Fett etc. gefunden. Ich hatte von 140Stk. 15Stk. Ausschuss also gut 10%. Die max. Gewichtsdifferenz liegt bei ungefähr 3grain. Ich meine das ist für einen Anfänger nicht schlecht. Jetzt müssen sie nur noch fliegen lernen. Falls sich die 5% Zinn als Niete herausstellen, dann bastel ich gar nicht mehr viel herum und gieße gleich mit Reinblei weiter.

    Hensel Kokille
    410grain
    Kaliber 40-65 Winchester

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    Und das „könnte“ das neue Longrange Geschoss werden. 430grain schwer mit Rändelung. Wenn die Test-Murmeln (Danke an den Spender) dort hin fliegen wo sie sollen, dann kommt selbstverständlich die entsprechende Rändelmaschine noch dazu.

    An Irrsinn nicht mehr zu überbieten. Macht einfach nur Freude. Eine 9mm Para in das Magazin zu stecken - auch wenn selber wiedergeladen - ist mittlerweile „Kindergarten“ für mich.

    (Kindergarten ist hier nur sinnbildlich gesprochen und keine Absicht andere damit zu diffamieren!)

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    (Geschoss noch nicht kalibriert und noch nicht gefettet)




    Ergänzung:

    In Anbetracht der doch schwierigen und mühsamen Herstellung der Geschosse mittels einfachen Lyman Big Dipper Ofen und einer Kelle, ist nun - endlich - Der Hightech-Ofen „eingezogen“. Mit der Kelle zu Gießen bedarf es Übung und viel Erfahrung. Beides habe ich nicht. Die unregelmäßige Temperatursteuerung des Lyman Ofen macht die Situation auch nicht einfacher.

    Der Ofen ist für 20kg Blei ausgelegt und macht 1200Watt. Die Auslaufdüse hat einen Durchmesser von 2,5mm. Die Temperaturregelung arbeitet bis 600Grad. Alle Teile welche mit Blei in Berührung kommen sind aus Edelstahl gefertigt. Ein tolles Teil, welches in Deutschland gefertigt wurde. Der Ersttest ist noch ausständig. Ich erwarte mir ein einfacheres Gießen und gleichmäßigere Ergebnisse bei den Geschossen.

    Wenn eine vielfache Weltmeisterin all ihre Geschosse damit zaubert, dann schaff ich das auch 8-)

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    Was man nicht tut, geschieht auch nicht.

  • Beim Büffel auf 736m - 805yard hatte ich 5 von 8 Wertungstreffer.

    Das ist ein Kapitel der "Jagd" das ich nicht nur spannend sondern zutiefst bewundernswert finde.


    Andere Schützen kämpfen auf weit geringere Entfernungen mit Zielfernrohr und modernen Equipment samt Munition, während ihr mit Schwarzpulver & Diopter Long Range schießt.


    Respekt :thumbup:

    ROCS Member

  • Die Freude und die schönen Erlebnisse sind vom Erfolg gekrönt. Wenngleich ich sagen muß, da geht noch was :!:

    Der neue Ofen ist ein Segen und macht das Gießen einfacher und hochwertigere Geschosse. Ich habe noch ein paar Gewichtsdifferenzen die ich mit noch mehr Übung noch geringer halten möchte. Auch die Gießtemperatur verträgt noch ein paar Grad und die Schmelze vielleicht doch noch ganz wenig Zinn.

    Bei dem „roten 8er“ hatte ich zuvor mit einem Kollegen geplaudert und vergessen, Feuchtigkeit in den Lauf einzublasen. Dadurch haben sich Verkrustungen gebildet. Nach diesem 9Schuss habe ich zweimal durchgewischt und den 10ten letzten Schuss auch noch in die Gruppe „einfügen“ können. Ich bin mehr als zufrieden, mit dem Gießergebnis, der Ladung & Co und dem Schussbild.

    Mal schauen ob ich nächsten Samstag auch die Nerven habe, an die Ringzahl annähernd anzuknüpfen. Ein wenig an der Höhenschraube drehen und ...



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    Wichtiger Zwischenbericht:

    Ich muß noch einen - für mich sehr wichtigen - Zwischenbericht einfügen.
    Da ich aufgrund der aktuellen „Covid Situation“ das Longe Range Turnier in der Slowakei absagen mußte, blieb nur noch der von mir geschätzte Wiener Bodine Bewerb um die Rolling Block „artgerecht“ auszuführen.
    Den Vorabend zum Bewerb hatte würdevoll dem „Stopfen“ der Patronen gewidmet. Die Entscheidung ein bewährtes zugekauftes Geschoss zu nehmen - bei dem die aktuelle Visiereinstellung gerade passt - oder die selbsgegossenen (siehe Testscheibe einen Post zuvor), hat es mir nicht leicht gemacht. Ich wollte es wissen und hab mich für die Eigenproduktion entschieden, trotzdem mir bewusst war eine Korrektur der Visierung vornehmen zu müssen. Eine kurze Rücksprache mit meinem Büchsenmacher vor Ort betreffend der Spindel am Diopter und der Gewindesteigung hat mir die nötige Zuversicht gegeben, eine passgenaue Korrektur nach der ersten Serie vorzunehmen.

    Das Schussbild der ersten Serie war wie erwartet einen Ticken zu tief und - es war ja fast zu erwarten - ein wenig zu weit rechts. Zu erwarten deswegen, da die Tagestemperatur um 10Grad weniger war und auch die Luftfeuchtigkeit einen winzigen Anteil hatte. Aber, eine sehr gute Gruppe. Mit dem Wissen um die Spindel und deren Steigung, meiner bescheidenen Erfahrung und dem positiven Umstand „ich mach das und das wird passen“ hatte ich der Visierung die nötige Order gegeben sich entsprechend auszurichten. Da die geschossenen 10er Serien währenddessen nicht eingesehen werden durften - weder mit dem Spektiv noch mit dem Einholen der Scheibe - war die Anspannung hoch. Ich spulte exakt mein „Protokoll“ herunter, Atmung, Zeitmanagement, das Einblasen über den Blow Tube etc.
    Ohne zu Wissen was das Ergebnis in Bezug der Endauswertung wert war, ich war überglücklich und deutete meine Bemühungen als mehr als zufriedenstellend. Die Ausreißer sind natürlich auch mehreren Umständen geschuldet ... einem müden Auge, einer mangelnden Kondition und ein wenig der wechselnden Lichtverhältnisse, wobei diese ja auch die anderen Schützen mehr oder weniger beeinträchtigt hatten.

    Zum Schluß, es hat für den 1.Platz in meiner Kategorie „Blackpowder“ gereicht. Ein erster Platz ist schon lange her, laufe ich doch meistens diesem Erfolg als Zweiter oder Dritter oder dem Undankbarsten, als Vierten Platz hinterher. Für mich ein wirklich krönender Abschluss meiner Bemühungen der letzten 14Monate, eine ansprechende Ladung zu basteln. Es war und ist jedoch nur eine Etappe auf dem noch langen Weg, denn es kommen noch eine Menge Tests auf mich zu. Nicht nur ein oder zwei weitere Geschosstypen, sondern auch der Einfluss und die Erkenntnisse eines anderen Zündhütchens, einer gänzlich anderen Fettkombination, einer Veränderung der Geschosslegierung und irgendwann die Krönung, das Verladen von Paperpatch Geschossen.

    Ein Ende und das reicht mir ist immer leicht. Ich möchte es mir nicht leicht machen. Das Wissen darum, die Erkenntnisse und der Einfluss auf eine neue Variante ist der Motor für mich und liegt in meiner Natur der Sache, wenn ich mich in meiner Leidenschaft dem Schießsport vollends hingebe.

    Schützengruß
    McMonkey

    100m sitzend
    vorne aufgelegt (keine eigenen Auflagen erlaubt)
    Diopter
    20Min Zeitvorgabe für 10Schuss Serie


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    (Stand Oktober 2019)

    Was man nicht tut, geschieht auch nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von McMonkey ()

  • Das ist ein Kapitel der "Jagd" das ich nicht nur spannend sondern zutiefst bewundernswert finde.


    Andere Schützen kämpfen auf weit geringere Entfernungen mit Zielfernrohr und modernen Equipment samt Munition, während ihr mit Schwarzpulver & Diopter Long Range schießt.


    Respekt :thumbup:

    Ich kann dir sagen, es ist einfach nur genial … wenn der Schuss bricht und du nach vier Sekunden den Einschlag am Büffel hörst 8)

    Was man nicht tut, geschieht auch nicht.

  • Weil immer wieder erwähnt wird, Schwarzpulver und Laufreinigung ist eine schmutzige Angelegenheit. Hartnäckig und mühsam. Wenn die Qualität des Laufes entsprechend ist und ein geeignetes „Wundermittel“ 😂 zum Einsatz kommt, dann sieht die Reinigung am Stand so aus…


    Schwarzpulverpatrone

    20Schuss abgegeben

    4x wischen

    letztes - weißes Patch - Trockendurchgang


    95D2DFA1-7EB7-4C1B-93AA-726C96AC7D4B.jpg

    Was man nicht tut, geschieht auch nicht.

  • Also hochwertiges Öl oder?

    Als besonders hochwertig würde ich es nicht unbedingt bezeichnen, wird diese Emulsion doch millionenfach beim bohren,fräsen,drehen und auch schleifen als verwendet und ugs als "Kühlmittel" bezeichnet.



    Was ich damit sagen wollte ist das es nicht das Ultra Super Premium Hoch3 ÖL vom Edelhersteller um ein kleines Vermögen ist sondern ein ganz normales industrielles Gemisch.

    ROCS Member

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