Vorweg entschuldige ich mich das ich hier keine Bilder einstellen kann obwohl ich natürlich welche habe, aber meine Lust auf einen Brief eines us amerikanischen Anwalts mit einer Zahlungsaufforderung wegen der Verletzung von Bildrechten seines Mandanten hält sich in Grenzen.
Also werde ich hier wohl oder übel statt auf eigene Bilder auf Wikipedia zurück greifen müssen.
Zu den seltensten und teuersten Exoten, die ein Ruger Sammler besitzen kann, gehört die nur rund 1 Jahr von 1963-1964 produzierte Hawkeye Single shot Pistol im Kaliber 256 Winchester Magnum. Am amerikanischen Gebrauchtmarkt werden Preise von rund 3000 Dollar für eine gebrauchte Hawkeye bezahlt und nicht unerwähnt sollten hier auch die unter Sammlern scherzhaft genannte "Lightning" Ausführung bleiben.
Bei diesen "Lightning" genannten Exemplaren bestand ein Problem bei der Legierung was beim brünieren zu optischen "Rissen" in der Brünierung führte und wie ein Gewitter oder englisch Lightning aussah. Diese seltene Anomalie macht die Waffe aber nicht weniger wert. Ganz im Gegenteil, die sind noch schwerer zu bekommen als die ohnehin schon raren Waffen dieses Modells.
Ich schätze die Wahrscheinlichkeit höher ein, das man ein Einhorn im Wienerwald finden wird, als eine gut erhaltene Hawkeye in Österreich.
Insgesamt wurden nur rund 3000 Stück +/- je nach Quelle, dieser faszinierenden Waffe mit 8,5 Zoll Lauflänge gebaut. Die Hawkeye heißt zwar Single Shot Pistol obwohl das eigentlich irreführend ist, wie so oft bei Ruger. Die Hawkeye hat nämlich nicht das geringste mit der einzigen damals erhältlichen Pistole, der Ruger Standard bzw Mark I im Kaliber 22lr zu tun, sondern basiert ebenfalls auf dem Rahmen des Blackhawks. Die Besonderheit ist das sie nicht über eine Trommel sondern eine Ausschwenkbare Ladeklappe für eine einzige Patrone hat, daher auch die Bezeichnung Single Shot Pistol.
Von der Hawkeye gab es nur ein einziges Modell in brünierter Ausführung mit 8,5 Zoll Lauf und sonst keine weiteren Varianten was letztlich ihrem kurzem Produktionszeitraum von nur einem Jahr geschuldet sein dürfte.
Bei den Waffen dieses Modells wurden fortlaufende Seriennummer verwendet da die vorangestellte Präfix vor der 5 stelligen Seriennummer erst 1969 kam und auch handelt es sich hierbei um eine Waffe ohne Transferbar, da dieses ebenfalls erst ab 1973 mit Einführung des New Model erstmals auftauchte.
Duplicate(D) oder Seconds (S) sind bei den Seriennummern keine bekannt und das gestempelte S am Lauf ist ein Prüfzeichen.
Im Gegensatz zu Single Six, Blackhawk & Super Blackhawk gibt es von der Hawkeye keine “engraved“ zu deutsch gravierten Modelle.
Zum Kalber:
Die Patrone 256 Win Mag wurde bereits Anfang der 1960er Jahre in Zusammenarbeit von Ruger und Winchester entwickelt und ist heute leider nicht mehr sehr bekannt. Die Idee dahinter war durch 500 bar höheren Gasdruck bei natürlich geringerem Geschossgewicht, eine schnellere Kugel und somit geradere Flugbahn zu erhalten als die 357 Magnum bot. Also ging man her und konstruierte eine Flaschenhalspatrone in dem man den Hülsenmund einzog für ein Geschoss mit.257 Dia.
Beindruckende Geschwindigkeiten von über 700m/s wurden damit aus 8,5 Zoll Läufen erreicht jedoch waren die beiden Waffen, die für dieses Kaliber ausgelegt waren, wie die Hawkeye und die Marlin 62 Levermatic keine kommerziellen Erfolge, sodass die Patrone stark in Vergessenheit geriet und nur mehr Waffen von Custom Firmen für Einzelschusspistolen als Sonderanfertigung gebaut werden.