Beiträge von McMonkey

    Das Projekt Rolling Block ist im 4 Jahr und es lebt noch immer.


    Nach der dritten Teilnahme am Quigley Match in der Slowakei, ist ein weiteres Ziel erreicht. Mit Ausdauer und Disziplin habe ich mir den 2. Platz in der Disziplin „Black Powder“ geholt und den 5. Platz über alle Kategorien.

    Es begann 2019 als Rookie mit 17 Treffer. 2021 konnte ich gerade noch mit 16 Treffer anschließen. Jetzt 2023 landetet ich mit einer außergewöhnlichen Leistung, fast ganz oben.

    Ein unbeschreiblicher Tag. Einen detailierten Eindruck darüber, habe ich in einem Bericht verfasst.


    Und weiter geht es. Nicht wegen dem noch nicht erreichten Platz 1, es gilt diese Erfahrungen zu bündlen und zu festigen. Das Fundament für das, was noch kommen kann/wird. Mal schauen.


    Bericht Quigley Match



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    Bericht Quigley Match 2023 Slowakei Teil 3



    Pathos

    Schon oft erwähnt … Treffen ist Arbeit! Gerade wenn der Tag und die Vorraussetzungen passen, muss man erkennen wie hart die Disziplin aufrecht erhalten werden muss, um die Arbeit mit Erfolg zu krönen. Nicht jeder möchte sich dieser Disziplin hingeben und das ist auch in Ordnung. Oft wären es nur kleine Arbeitsschritte, die ausreichend wären um seinen persönlichen Erfolg zu fördern und zu übertreffen. Der Erfolg - in welchem Ausmaß auch immer - beflügelt und gibt seiner Arbeit daran recht. Auch ohne den Spass am Tun zu verlieren.

    Wer einen Schritt weiter geht kann Dinge erleben, die über seine Vorstellungskraft hinausgehen. Dann wird das Tun zum Schaffen.


    Für mich, habe ich noch viel zu Tun und zu Schaffen, aber alles liegt auf meinem Weg. Ich muss es nur aufheben und daran hart Arbeiten.


    Bedanken möchte ich mich bei, …

    meinem Büchsenmacher, der mir mit „der Gerät“ und dem unschätzbaren Wissen auf die Beine geholfen hat und mich auch weiter begleitet. Meinem schweizer Kollegen, der Feld und Zug mit einer sagenhaften Präzision verarbeitet hat. Meinem Schützenkollegen und Spotter aus Wien, ohne den solche Ergebnisse auch nicht möglich wären. Meinem Schützenkollegen aus Niederösterreich, ein Meisterschütze, der mir ebenso mit seinem umfangreichen Wissen zur Seite steht. Sein Spezialgebiet Paperpatch Geschosse, die jenseits des Büffels ihre engen Streukreise zaubern. Ein Zauberer eben. Und mein Kollege Jens aus Deutschland, ein sehr erfahrener Schütze bei dem ich nicht nur Tips und Tricks aufsauge, sondern auch in die Technik der Metallverarbeitung geistig eintauchen und staunen kann.


    Wieder ein langer Bericht. Mir war beim Schreiben nicht fad. Ich hoffe, dir beim lesen auch nicht. Und nicht vergessen…


    „Was man nicht tut, geschieht auch nicht“


    McMonkey



    Schützenbild - mein geschätzter Kollege Jens, aus Deutschland

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    Bericht Quigley Match 2023 Slowakei Teil 2


    Ziel #4

    Bucket-oben 71 cm, unten 56 cm, hoch 81 cm - Entfernung 320m

    Vor zwei Jahren war mir ein Glückstreffer vergönnt, über den ich mich wirklich sehr gefreut hatte. Trotz Glück, ein tolles Gefühl.

    Der Regen hat aufgehört, die Bedingungen gleichen denen vom Vortag. Da ich im Training alle diese 3 Ziele auf der linken Seite gut getroffen hatte, behielt ich diese Einstellungen. Kein Regen, keine Höhenkorrektur. Und was mach ich mit meiner Laune, meinem Ehrgeiz und meiner Ambition? Nun, das Training hatte ich hervorragend abgeschlossen und mein Ziel eigentlich erreicht. Das Match ist halt so und Punkt. Ich raffe mich mental nochmals hoch, obgleich ich weiß, dass das stehend frei Ziel „ein Schuss ins Blaue ist“. Die Rollingblock hat knapp 6kg, meine Bandscheiben sind eh schon hin und McMonkey´s Körper wurde für so eine Übung nicht geschaffen. Die anderen haben eine Bauch, worauf sie ihre Stützhand legen können. Ich habe einen Buckel und der hilft mir hier nicht. Ich entscheide mich für die traditionelle Haltung ohne Bauch und dem Wissen, dass die Bandscheibe 4Wochen Schmerzen verursachen wird.


    Die Sicht ist jetzt noch klarer. Mein Motivation ist wieder voll da und vielleicht geht es sich aus mein bestes Ergebnis von 17 Treffern im Bewerbmodus (von 48 möglichen) noch zu erreichen.

    Mein Kollege neben mir bekommt das Go. Zeit für mich in Teilanschlag zu gehen. Ich harre der Dinge die jetzt folgen. Kopf ausgeschaltet. McMonkey Go! Ich ziehe die Rollingblock über das Ziel ohne dieses gänzlich aus den Augen zu verlieren. Das weiße Zentrum der „Scheibe“ hat nur eine Stecknadelkopfgröße im Diopter. Einmal weg, ist weg. Die 30 Sekunden laufen. Während ich den Lauf und Diopter in „Endposition“ bringe, peile ich noch immer über dem Lauf das Bucket an. Im Anschlag … ich neige den Kopf. Meine Wange fällt in die perfekte Position am Schaft. Augenabstand alles top. Kein Ton, kein Gedanke. Endposition erreicht, da blitzt der „Nadelkopf“ auf und schmiegt sich ohne Hast in das Ringkorn ein. Ich pendle, kreisende Bewegung … das Ziel nur nicht verlieren. Die Bandscheibe meldet sich, ich schenke ihr keinen Gedanken. Die Rückmeldung der Sinne, „es wäre an der Zeit“. Unbewusst bricht der Schuss. Ich setzte ab und darf wieder denken … das Timing war sehr gut. Treffer wird gemeldet und hat mir ein Lächeln entlockt. Das war jetzt kein Zufallstreffer. Der ist wirklich gut „abgegangen“. Stehend frei wieder einmal getroffen. Mehr braucht es nicht.

    McMonkey Go … Treffer

    McMonkey Go … Treffer

    McMonkey Go … Treffer


    Ich war geistig komplett weg. Ein traumhaften „Lauf“ leg ich da hin. Die nächsten 2 Schüsse fehle ich. Die enorme Konzentration macht müde und zerrt an allen „Ecken“ auch an der Bandscheibe. Komm, weiter … nicht nachlassen. Ich finde meinen Rhythmus und setze mir mit dem 7Schuss die Krone auf. Beim 8Schuss ist die Luft raus.

    Grandioser unerwarteter Erfolg - 5 Treffer stehend frei. Mein lächeln faltet sich bis zu den Ohren. Zuspruch und Schulterklopfer der Kollegen, lassen mir Flügel wachsen. Dranbleiben … keine Zeit, es warten noch 2 Ziele. Die kleine Pause durch das Serviceteam (Arbeiten an den Zielen) kommt mir gerade recht. Mental und körperlich auftanken.


    Ziel #5

    Rectangle1 - 71x56cm -  Entfernung 381

    Auch ein kleines Ziel, zumindest aus der Sicht durch den Diopter. Herausfordernd, aber ich habe immer gute Ergebnisse zum Besten gegeben. Der Tag wird nicht nur wettertechnisch besser. Im vollen Aufwind des Erreichten, gewinne ich an Höhe und nähere mich meiner Reisegeschwindigkeit.

    Schon in der Vorbereitung auf den Schuss merke ich, wie sich alles zusammenfügt. Das ist mein Tag. Die Schüsse der Kollegen kommen immer näher, ich spule konsequent mein Ritual ab. Alle Handgriffe sind identisch. Einmal noch ordentlich Sauerstoff einziehen, das Auge wird mir danken. McMonkey Go! … Treffer. Auch der zweite und der dritte Schuss nehmen ihren Platz auf der Stahltafel ein. Das läuft einwandfrei. Wieviel Schüsse hab ich abgegeben? Keine Ahnung, ich bin im Modus. Er wird mir schon jemand auf die Schulter klopfen uns sagen, „es ist genug“. Treffer Nummer 4 und Nummer 5. Ein kurzer Aussetzer beim 6 Schuss (Timing) wirft mich nicht aus der Bahn. Ich fahre wie auf Schienen zum Ziel. Mit den Schüssen 7 und 8 schließe ich dieses Ziel ab. Spotter meldet 7 Treffer zurück. Ich verberge mein Lächeln, denn meine Konzentration und Focus liegt jetzt am letzten Ziel.


    Ziel #6

    Rectangle2 - 81x71cm - Entfernung 485m

    Mein Lieblingsziel möchte in Anschlag genommen werden. Es passt perfekt! in das Ringkorn. Behutsam und genau drehe ich die Spindel des Diopters. Ich nehm mir jetzt viel Zeit für die mentale Vorbereitung. Kein Geplauder mit Kollegen, meine Antworten bleiben bewusst aus. Ich falle in einem Zustand den ich schon kenne. Er erinnert mich an ausgezeichnete Erfolge. Wenn ich das jetzt umsetze dann …

    Kopf wird ausgeschaltet. Es gibt nichts mehr, ich gleite in einer Welt die man nicht beschreiben kann. McMonkey Go! Selbst das Kommando ist nur ein schwaches Nebengeräusch. Laden und Anschlag. Ich nehme das Ziel auf, der Schuss bricht automatisch. Der Rauch steigt auf. Ich weiß, dass ich getroffen habe, da ist das Geschoss noch unterwegs. Leise höre ich den offiziellen Spotter der Orga - „Hit“ bevor ich wieder in meine Welt abtauche. Nach dem Kommando nehme ich das Ziel zum zweiten mal in Visier. Das Gefühl bereits getroffen zu haben, bevor ich den Schuss abgegeben habe, überkommt mich. Eine Millisekunde später bricht der Schuss. Aus einem Gefühl wird eine Sicherheit … unbeschreiblich.

    Hit, Hit, Hit, Hit, Hit, Hit, Hit !

    Bis zum letzten Treffer, bin ich meiner Konzentration treu geblieben. Ein volles Haus 8 Schüsse 8 - 8 Treffer. Ich halte kurz inne und genieße.

    (Ende der Gegenwart)


    Erst als ich den Gehörschutz abgenommen habe, hatte die Realität wieder Platz und der Erfolg wurde mir erst so richtig bewusst, ohne die Trefferanzahl zu kennen. Mein Spotter meldete 33 Treffer! Das „Blatt“ hatte sich derart gewendet, das war so nicht vorhersagbar. Das war ein Tag, es war mein Tag. Ich hatte meine Trefferleistung verdoppelt (2021 - 16Treffer) und obwohl ich wusste, dass es hier noch ganz andere Schützen gibt die jenseits von 36 Treffern landen können, konnte ich für dieses mal so richtig aufzeigen. Mein Lächeln hatte mittlerweile die Nachfalte erreicht und war nicht mehr zu verstecken. Wolke 7 hieß es für mich. Mein Stolz und der Respekt der mir entgegengebracht wurde, wollte am Ende des Tages noch übertroffen werden.


    Der Abend sollte mit gutem Essen und der Siegerehrung seinen Ausklang nehmen. Ich war schon sehr gespannt, welche Platzierung diese Ergebnis wert war. Mein persönlicher Rekord in dieser Höhe, könnte mit einer Platz im oberen Feld noch einen tollen Abschluss bringen. Ohne Erwartungshaltung, eher in Gespräche mit Kollegen vertieft, rief man den 3Platz in der Kategorie Schwarzpulver auf…keine Trefferleistung wurde angegeben. Mein Teamkollege aus Deutschland. Ein hervorragender Schütze. Freude kam auf. Er war am beim Schießen an meiner linken Seite und wir hatten über seine Trefferanzahl nicht gesprochen. Also Gratulation für den dritten Platz. Wann kommt die Ergebnisliste? Nach dem Händeschütteln widmete ich mich wieder meinem Gesprächspartner. Also ob ich den Gehörschutz noch auf hätte, vernahm ich


    „Platz 2 … McMonkey“


    Bummmm, das traf mich wie ein Hammer. Ich hatte überhaupt NICHT! mit dieser Platzierung gerechnet. Der Applaus trug mich sichtlich erstaunt zur Überreichung der Urkunde. Niemals hätte ich mir so einen Erfolg ausgemalt.

    Weltklasse für meinen Werdegang in diesem Segment des Long Range Schiessen. Erst 2019 in die Materie eingetaucht und dann dieser Tag. Aus meiner ganz persönlichen Sicht, die Krönung für all die Mühe und den Ehrgeiz.


    Platz 1 = 37 Treffer

    Platz 2 = 33 Treffer

    Platz 3 = 29 Treffer


    Neben dem 2 Platz in der Kategorie Schwarzpulver, hat mein Ergebnis noch für den 5 Platz über alle Klassen gereicht. (Nitro, Perkussion, Original, Scope und Black Powder)


    Die unbeschreibliche Freude lässt nicht nach. Aber, das nächste Match ist wieder ein anderes. Die Karten werden neu gemischt und die Chance auf eine Tag wie diesen lebt und hält mich wach. Sie beflügelt mich auf den noch weiten Weg, den ich vor mir habe.






    Einleitung

    Ein Wettkampf, ja und!? Wie ist es gelaufen gut oder schlecht? Um in meine Situation einzutauchen bedarf es eben mehr als einen Zweizeiler. Informativ für Interessierte und zugleich - vielleicht - eine Anregung, Interesse an der Thematik Schwarzpulver, Long Range odgl. zu vermitteln. Wer Lust und Zeit hat, den nehme ich mit in eine ganz andere Welt dieses Sportes. Viel Vergnügen mit dem Long-Text.


    Vorbereitung

    Das Jahr 2023 war in Punkto Trainingseinheiten (100m) nicht berauschend. Lediglich 2 Standbesuche, also eigentlich nichts. Die letzte Trainingsscheibe glich einem Fiasko. Der „Schuss wollte nicht raus“, das Timing und das ganze Ritual - vor und nach dem Schuss - ein persönliches Desaster. Ob das, die richtige Voraussetzung für das Quigley Match war?



    Ankunft

    Meine dritte Teilnahme am Quigley Match nach 2019 und 2021

    Donnerstag Ankunft, pünktlich zum Billy Dixon Training. Ich war nur Zuseher. Beeindruckend wenn ein Bleigeschoss über einen Diopter auf 1,406m sein Ziel finden soll. Aber das ist eine andere Geschichte. Zusammenkommen und Plaudern. Erfahrungsaustausch international.



    Training Quigley Match

    Freitag Trainingstag. Kaum Sonne, starke Bewölkung ohne Regenwahrscheinlichkeit. Fast perfekte Lichtverhältnisse bei um die 20Grad. Neun Uhr ist zu früh um mich als Schütze zu profilieren. Also hatte mein Kollege den Vortritt übernommen und ich konnte mich als Spotter entspannen. Schützenwechsel, meine Zeit war gekommen. Drei Ziele lagen vor mir. 370m 548m und 736m. Da die Bedingungen gleich wie 2021 waren, übernahm ich die Daten für Einstellung am Diopter. Erstes Ziel der Diamant auf 370m. Ruhig und gelassen mein erster Schuss. Treffer. Mein Spotter meldete „ein wenig tief“. Das passt, nur nicht viel am Diopter herum schrauben. Schuss für Schuss erreichte ich die Sicherheit - Stichwort Timing. Zielwechsel auf 548m. Auch hier drückte ich dem Stahlziel nach dem zweiten Schuss meinen Stempel auf. Die weiteren Schüsse waren mehr als optimal. Die Fehlschüsse und die sehr guten Ansagen meines Spotters halfen mir enorm, wieder exakt auf Linie zu kommen. Auch der Büffel in 736m Entfernung musste Haare lassen. Auf erste holprige Schüsse, folgten sichere Treffer.

    Schützengruppenwechsel, ab zur linken Seite, zu den Zielen auf die kurzen Distanzen. 😉


    Erstes Ziel, 320m. Dieses Ziel muss beim Match stehend frei geschossen werden. Beim Training blieb ich jedoch sitzen, um mich auf die richtige Visiereinstellung zu konzentrieren. Die Treffer liefen „leicht von der Hand“, eigentlich problemlos. Ein wenig Höhenkorrektur, mehr brauchte es nicht. Auch das nächste Ziel lief „pipifein“. Kein leichtes Unterfangen. Die Entfernung 381m und die Größe machten im Diopter „einen sehr schlanken Fuss“. Hier musste der Ablauf des Schusses noch konsequenter von statten gehen, um das Blei sicher zum Ziel zu begleiten. Am Ende brachte der überwiegende Teil meiner Trainingsschüsse die Stahltafel zum Singen. Letztes Ziel, Entfernung 485m. Meine Lieblingsstation/Entfernung, weil die Grösse des Zieles und der weisse Punkt in der Mitte, perfekt in mein Ringkorn im Diopter passt. Raz Faz arbeitete ich auch dieses bei nahezu perfekten Bedingungen ab.

    Meine Zufriedenheit über die Trefferleistung an diesem Trainingstag legte sich wie ein warmer Mantel um mich. Eine tiefe innere Befriedigung über die - für mich - absolut tolle Leistung. Im Angesicht des bevorstehenden Match und der Kenntnis darüber, dass hier alles oder auch nichts möglich sein kann, hatte ich mein Ziel - Trefferleistung, Konzentration und Ablauf - bereits am Trainingstag erreicht. Was morgen geht, das geht und was nicht geht, kommt ein anderes mal … denn die Wettervorschau trug zu Recht ihren Namen. „Sauwetter“.


    Match

    (Diesen Teil schreibe ich in der Gegenwartsform)


    Match-Tag, wie vorhergesagt und vom Wetterdienst versprochen … Sauwetter. In weiser Voraussicht hab ich den faltbaren, Pavillon 3x3m mitgenommen. Platz Genug für 2Schützen und dem Spotter dahinter.

    Also Regen. Was heißt das für Schwarzpulverschützen, wenn die Visiereinstellungen auf Schönwetter eingestellt sind … Höhenkorrektur. Korrektur bei jedem Ziel. Ein anfänglicher Blindflug, der im Regelfall Treffer kostet. Der Spotter muß bei solchen Bedingungen mein Held des Tages sein, denn der Sand auf der Range ist nass und zeigt den Fehlschuss nicht im ausreichenden Maße an, als wenn er staubtrocken wäre. Wer wird heute mit den Bedingungen am Besten zurechtkommen? Wer stellt sich auf das Sauwetter am schnellsten ein? Zum Glück, Windstärke Null bis wenig. Gleiche Bedingungen wie am Trainingstag. Eine zusätzliche Seitenkorrektur kann ein Martyrium werden. Mein Kollege macht den Anfang und ich in voller Konzentration auf das Spotten. Er kommt ziemlich schnell aufs Ziel und spult sein Programm ab. Das erlernte Spotten funktioniert gut und denke ich bin ihm eine gute Hilfe. Sehr gute Trefferleistung auf die ersten 3 Ziele.

    Wechsel, die Scheibe hat mich gerufen. Es regnet noch immer. Stress kommt auf, fertig werden zum Start. NEIN, ich muss noch meine Visierung einstellen. Pulsfrequenz steigt, Atemübung und leck mich du Sauwetter.


    Ziel #1

    Octagon 71x81cm - Entfernung 548m

    Acht Schuss liegen vor mir. Jo was mach ich mit der Höheneinstellung? Ich geb ihr 0,8mm mehr Luft. Kommando McMonkey Go, 30 Sekunden Zeit. Und draußen ist das Blei. Der Spotter meldet mir zu tief, kein Treffer, es fehlt aber nicht viel. Ich lass die Einsstellung, mal schauen. Auch der Zweite Treffer ist zu tief. Zwei Nieten, ich muss was tun Zwei Zehntel lass ich die Spindel in die Höhe tanzen. Ich habs gewusst … das Sauwetter! McMonkey Go … ich bleib ruhig gebe einen perfekten Schuss ab. Nach 2,5 Sekunden hör ich den Gong. Mein Spotter hat schon vorher den Treffer angesagt. Treffer im weißen Bereich (also Mitte) ein wenig tief. Beruhigung tritt ein. Die Einstellung bleibt. Hochkonzentriert setz ich 5 Treffer hintereinander. Jeder Gong macht mich glücklich und ja es geht … es geht sehr gut. Der letzte Schuss ist links abgekommen, mein Fehler. Wurst, es hat gut begonnen 5 von 8. Jetzt gehts erst richtig los mit dem Ziel Diamond.


    Ziel #2

    Diamond 61cm - Entfernung 370m

    Das Ziel kenn ich aus den vergangen Jahren. Das Octagon kostete mich 6 und der Diamant sogar 7 Fehlschüsse. Na Bravo und jetzt auch noch die Höhenkorrektur. Was tun? Viel Zeit bleibt nicht zum Go. Ich entscheide mich für 3 Zehntel. Bauchgefühl was solls. McMonkey Go! Trotz Regen sehr klare Sicht. Anschlag, Atmung, nicht denken nur tun. Ich „lege“ das Ziel ins Ringkorn. Kopf ist ausgeschaltet. Meine Sinne, Auge, Abzugsfinger und die Atmung melden … JETZT! Rauch steigt auf. Der Spotter meldet Treffer - Zentrum. YES! Aber die Geschichte ist noch nicht in „trockenen Tüchern“. Mein Ansporn steigt, die Freundschaftsanfrage an das Ziel Diamond gesendet. Alles gleich lassen, exakt dein Ritual abspielen. McMonkey Go … Treffer … Treffer und immer wieder die Rückmeldung im Zentrum. Mit einem perfekten Ablauf meinerseits, drück ich dem kleinen Ziel alle 8 Schuss auf das Blech. Beflügelt und guter Dinge auf den nächsten Einsatz.


    Ziel #3

    Buffalo 100x197cm - Entfernung 736m

    Zu erwarten wären 3 bis 5 Treffer bei idealen Bedingungen, aber die gibt es nicht und erwarten … welch ein Hohn.

    Ich rechne hoch, welche Höhe? Der steht schon weit weg. Da kommt schon wieder der Stress. Die müssen sitzen die Schüsse. McMonkey Go! Der Respekt vor der Distanz kostet mich Konzentration. Zu tief und erheblich zu tief. Mein Kaliber 40-65 beginnt bei dieser Distanz zickig zu werden. Dennoch sind alle Treffer möglich. Also Spindel drehen. Noch immer zu tief. Auch die weiteren Einstellungen melden keinen Treffer. Nichtmal ein Ansatz eines Geschosseinschlages im Gelände, der Aufschluss über eine positive/negative Veränderung an der Visierung geben könnte. Das war es. Der „Büffel zieht von Dannen“. Eine Nullnummer. Resignation macht sich breit, war doch der Büffel auch immer eine „sichere Bank“. Richtiger Schei..dreck. Ich spreche es laut aus „ich will Heim“.


    Der bevorstehende Wechsel auf die linke Seite - wo noch 3 Ziel auf mich warten - lässt all meine Erwartungen zerbröseln. Das hol ich nicht mehr auf, den dort wartet als erstes Ziel mein Endgegner. Das Bucket auf 320m - stehend frei! Ein für mich unbezwingbares Ziel und auch das „schwerste“ im ganzen Bewerb.

    kein Lercherlschas

    Stichwort Schwarzpulver …

    es geht eben nicht nur um die Distanz, den Wind und einen guten Spotter, sondern auch um das richtige Fett für das Geschoss, das Fett-Cookie unter dem Geschoss … um ein wirklich gut gegossenes Geschoss, perfekt abgestimmt auf den Lauf, die absolut gleichmäßige Ladung und dessen Kompression in der Hülse, die rasche Anpassung an die Wetterverhältnisse in Bezug auf die Visiereinstellung (kleine Veränderungen wie leichter Regen, können große Auswirkungen haben) und um noch viel mehr Dinge. Das macht es so interessant für mich. Ist ganz etwas anderes und das Lernen um das ganze Thema ist so wie so ein Geschenk für mich.

    Und ich hab sehr viel Freude daran, das Wichtigste wie ich meine :)

    Gut Schuss! Welcher Wettbewerb is das?

    Quigley Match in der Slowakei.


    Hier ein Auszug aus dem Regelwerk.

    (Die Bilder der Ziele gibt es hier sehr schön zu sehen) https://www.quigleymatch.com/target-info.html


    Das Match besteht aus sechs „Gong“-Zielen auf sechs Entfernungen.
    Anzahl der Schüsse: 48 Schüsse (8 pro Ziel). Sieger ist der Schütze mit der höchsten Punktzahl.
    Das erste Ziel wird aus dem Stand geschossen (320m). Andere Ziele werden aus der sitzenden Cross-Stick-Position geschossen.
    Es ist verboten, Sitze mit Rückenlehnen zu verwenden und der Lauf des Gewehrs kann nicht an den Querstöcken befestigt werden.
    Nach dem Kommando des Range Officers hat der Wettkämpfer 30 Sekunden pro Schuss. Wird innerhalb von 30 Sekunden kein Schuss abgegeben, wird dies als Fehlschuss gewertet.

    Zwischen dem Schießen auf jede Entfernung hat der Schütze 5 Minuten Pause zum Einstellen der Visierung oder zum Reinigen des Laufs.
    Bei gleich vielen Treffern von zwei Wettkämpfern erhält der höhere Platz in der Wertung derjenige, der beim ersten Ziel mehr Punkte erzielt hat. Wenn das Problem dadurch nicht behoben wird, werden die Gleichstandswerte durch die meisten Treffer auf den längsten Zielen gebrochen.

    Waffen
    Am „Quigley Match Europe“ können Besitzer von Außenhammer-Hinterladergewehren teilnehmen, die vor 1899 konstruiert wurden. Zugelassen sind sowohl Perkussions- als auch Zentralfeuerwaffen, Originale sowie deren Nachbildungen. Die Visiere sollten für diese Art von Waffen oder historischen Zielfernrohren, die im 19. Jahrhundert verwendet wurden, mechanisch geeignet sein. Keine Handballenauflagen erlaubt.

    Munition
    Alle Arten von Munition, die ursprünglich für die oben genannten Waffen bestimmt war, sind erlaubt, sofern die Geschosse aus Blei bestehen. Die Munition muss mindestens Kaliber .375 aufweisen. Kein Schwarzpulverersatz erlaubt (Pyrodex, Triple Seven), keine Duplexladung, keine Voll- oder Halbmantelgeschosse erlaubt.

    Ziele

    Ziel #1 Eimer
    Größe: oben 71 cm unten 56 cm hoch 81 cm
    Entfernung: 320 m (350 Yards)

    Ziel # 2 Rechteck
    Größe: 56 cm x 71 cm
    Entfernung: 381 m (417 Yards)

    Ziel #3 Diamant
    Größe: 61 cm Durchmesser
    Entfernung: 370 m (405 Yards)

    Ziel #4 Rechteck
    Größe: 71 cm x 81 cm
    Entfernung: 485 m (530 Yards)

    Ziel #5 Achteck
    Größe: 122 cm Durchmesser
    Entfernung: 548 m (600 Yards)

    Ziel #6 Büffel
    Größe: 100 cm x 197 cm
    Entfernung: 736 m (805 Yards)

    Kategorien
    Schützen können in 5 verschiedenen Kategorien gegeneinander antreten:
    Perkussions-Hinterladergewehr
    Nitro - Patronengewehr mit rauchlosen Ladungen.
    Gewehr mit Schwarzpulverpatrone. Nur Schwarzpulver ist erlaubt. Keine Duplex-Lasten.
    Zielfernrohr - jedes Gewehr aus den oben genannten Kategorien mit historisch genauem Zielfernrohr.
    Militär - Gewehr mit externem Hammer, original offener Visierung, Perkussion oder Patrone. Es sind nur Schwarzpulverladungen erlaubt.

    Zum Abschluss wird dann noch - wer mag - Stehend frei auf den Büffel im KO-System geschossen. Es winkt ein Extra-Preis.

    Auch interessant. Bei einem extra Match "William „Billy“ Dixon Long Shot" wird auf 1.406m geschossen. Meine 40-65 Winchester ist dafür zu schwach und ich hab auch keinen so langen Diopter. Trotzdem, toll anzusehen.

    Es ist wieder so weit, am Donnerstag geht es auf die "Büffeljagd". 4Tage weg von dem ganzen Alltagsschei...

    Das Wetter wird so sein wie es sein wird, die Schützenkollegen werden so sein, wie sie sein wollen und ich bin so wie ich auch gestern war. In der Diopter Muschel blitzt ein Stecknadelkopf großer weißer Fleck, dort will ich hin. Ein viertel Millimeter, ein Bruchteil eines Wimpernschlages und ich verfehle das Ziel um bis zu einen Meter. Was man nicht im Kopf hat, ist in dieser Millisekunde das Entscheidende. Dreißig Sekunden Zeit, alles wartet und sieht zu. Alles ruhig, kein Ton ist zu hören - also ich höre nichts in meiner Millisekunde. Rauch steigt auf. Ich pendle den Rückstoß noch aus und warte. Aus einer Millisekunde werden 4Sekunden bis der Treffer hörbar ist. Jetzt höre ich wieder und eben nichts. "Nuller", der viertel Millimeter tritt mein Ego wie einen Esel. Aufstehen, weitergehen, ich hab ja noch 7 Schuss.

    Ich tauche ab und lass euch da. Mir wird es gefallen ... baba

    P.S. versprochen ich denk an euch, aber nicht in meiner Millisekunde.

    Vor 7.10 wird mein Motorrad nicht fertig weil notwendige Teile erst so spät geliefert werden. :cursing:


    Am 6.7 als Neufahzeug angemeldet, 1300km gefahren und seit dem Knaller vom 14.8 steht sie in der Werkstatt aber wenigstens ist dann auch gleich die Saison für mich vorbei <X


    So sehr ich den Dreizylinder auch mochte würde ich mir am liebsten selber eine runter hauen das ich kein japanisches Bike gekauft habe. X(

    Ahh das ist bitter. Aber da der September - wettertechnisch - gut aussieht, hat der Oktober für dich eine Chance verdient. Zumindest für ein paar Ausfahrten. Nur die Harten kommen in den Garten (sagt der Zwerg und versteckt sich hinterm Berg) 8)

    In Österreich dürfte demnächst der erste offizielle Bare Knuckle Fight stattfinden was ich aus sportlicher Sicht nicht unbedingt als Errungenschaft betrachte da die Verletzungsgefahr hier ungleich grösser ist so reizvoll und spannend diese Disziplin für Athleten und Publikum auch ist.

    Kenn mich nicht aus, hab also ein paar Videos gegoogelt. Gefällt mir nicht, muss nicht sein. Boxen ja, finde ich auch sehr interessant. Auch weil ich wieder viel gelernt habe … mündlich gesehen ;)

    Es ist ein Drama, schon das ganze Jahr. Wenig bis gar keine Zeit mit der Vorderladerpistole geeignete Gespräche zu führen. Die Erwartung heute war nicht groß, mein Irrtum allerdings noch größer.


    Kein Training, aber dafür ein fast perfekter „Standaufbau“. Ein bisserl Arbeit und es läuft … noch nicht ganz aber sehr ansprechende Aussichten für den Rest des Jahres. Was eine Runde Kugel und ein „Fetzerl“ plus Gerät alles gemeinsam haben!


    Ärgerlich, wenn man den Schuss bei 150g Abzugsgewicht nicht „raus bringt“ … nicht absetzt … dann kommen solche unnötigen Streicher zustande.

    Sehr zufrieden!


    25m

    Einhändig

    Vorderladerpistole

    3Streicher - also 10Wertungstreffer


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    In freudiger Erwartung harre ich auf die Freischaltung für die Registrierung zum Quigley Longrange Match. Am 21. August sollte es so weit sein. Ich hoffe, dass die politisch/militärische Lage in der Ukraine hier keinen Strich durch die Rechnung macht.

    Bin zwar sportlich heuer nicht optimal vorbereitet, aber dabei sein ist alles. Viel Arbeit … Stichwort Patronenbau … hab ich noch vor mir, damit ich den Büffel auf 805 Yard „das Fell über die Ohren ziehen kann“.


    Ohmmmmmm………..

    Schwandner ist sehr gut, wenn man Zeit hat und fachliche Beratung wünscht. Wie von Fullmetalljacket bereits erwähnt macht der Büchsenmacher das Paket komplett. Für einen Kurzbesuch, also schnell mal vorbeischauen … ist er komplett ungeeignet.


    Ein Termin für Beratungsgespräche odgl. wäre angebracht.

    Vielleicht wäre ein Schussbild dazu nicht schlecht, weil bei dem was du für dich als inakzeptabel bezeichnest würden sich vermutlich viele andere über so ein Ergebnis freuen.

    Ich habe die Scheiben vor Ort vernichtet. Höhen- und Seitenstreuung. Permanente Korrektur am Diopter. Bin nie wirklich auf „Schiene“ gekommen. Eigentlich hätte ich nach den ersten 10Schuss nach Hause gehen sollen. Disziplinlos. So ein Schei.. passiert mir nicht mehr. Obwohl ich mich gerne und nett mit einem Kollegen unterhalten habe, beim Schießen ist das halt nicht förderlich. Ich muss mit solchen Tagen halt leben. Bitter, sehr bitter für mich :cursing: . Fullmetalljacket … kennst mich eh.

    Ich für mich habe nicht das Gefühl am Schießstand angeben zu müssen, aber ab und zu was deftigeres zu schießen

    Das gilt für mich genau so, also meistens, ich meine fast immer, überwiegend …


    Aber morgen nicht!

    Heute keiner da, Zeit für mich und mein Blei. Meditativer „Patronenbau“. Drei Stunden für 30 Patronen. Viel Rauch um viel. Trainingstag für das hoffentlich stattfindende Long Range Schießen.


    Ich freu mich auf den morgigen Standbesuch. Aber nur bis ich ausgepackt habe, dann ist wieder Arbeit angesagt.


    Kaliber 40-65 Win. - daneben 22lr.

    420grain zu 40grain

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