Welche Pistole für Anfänger?

Willkommen bei feuerlinie.at - dem neuen Forum für Sportschützen! Lies hier mehr dazu wer wir sind und wofür wir stehen.
  • Hallo,


    ich bin so frei und starte hierzu gleich mal ein Thema.


    Hab jetzt nur mit einer Glock 17 geschossen. Kenn also keine andere Waffen.


    Gibt es eine Pistole die besonders für Anfänger geeignet ist?


    Danke!

  • Gibt sicher auch besseres als die Glock für bestimmte Zwecke und Szenarien. Grundsätzlich ist da aber auch nix auszusetzen. Kommt auf deinen Verwendungszweck und Wünsche drauf an.
    Aber so rundum kann man auch ned viel falsch machen. Für 400-500€ kriegst am Gebrauchtmarkt schon ein Tip-Top Exemplar.

    Grad als Österreicher ists oftmals quasi normal, mit einer Glock zu beginnen.


    Kann man nach einem Jahr ja immer noch wieder verkaufen wenn man rumprobiert hat, und einem eine andere besser liegt.

    5,6×15mmR - 9×18mm/19mm/29mmR/33mmR - 7,62×25mm/39mm/54mmR - 20/12×76

  • Gibt es eine Pistole die besonders für Anfänger geeignet ist?

    Ich würde sagen jede Pistole die günstig und zuverlässig ist, ist gut geeignet für einen Anfänger.


    Dann gibt es natürlich auch Waffen die tendenziell einfacher zu bedienen sind, weil weniger Rückstoß und dadurch höhere Präzision, wie die gerade gehypte Laugo Arms Alien.


    Im Grunde ist die Waffe nebensächlich, wichtiger ist das Training. damit.

  • Laugo Arms Alien um nur 4400€


    Die würde ich definitv nicht einem Anfänger empfehlen!

    Hab schon mehr für dümmeres ausgegeben. :D


    Aber stimmt schon. Für die einfachere Handhabung und die bessere Präzision bezahlt man natürlich einen höheren Preis.


    Deshalb kostet ein iPhone vermutlich auch mehr als ein Huawei. :P

  • Danke für die Antworten!

    was möchtest du denn damit machen?

    Davon hängt die Wahl nämlich primär ab.

    Naja, vornehmlich am Schießstand auf Scheiben bis 10 Meter schießen. Und natürlich dient die Waffe auch der Selbstverteidigung zu Hause, weshalb ich damit geübt umgehen können möchte. Also ich will jetzt nicht auf Bewerbe gehen und mich mit anderen messen. Dafür bin ich wohl zu untalentiert.:)


    Laugo Arms Alien um nur 4400€

    OK, das ist mir definitiv zu viel für eine Waffe. Eine gebrauchte Glock tuts wohl auch.


    Ist es wesentlich was für eine Glock? Da gibt es ja 17, 19, 21 26 usw. - was ist denn da der Unterschied? Bzw. die Vor- und Nachteile?

  • Nordkon


    zieh dir mal die Basics auf https://de.wikipedia.org/wiki/Glock-Pistole rein, Grund-Wissen aufbaun.


    Glock 17/19/26/43 sind alle im Kaliber 9x19mm und Unterscheiden sich nur in der Größe (Lauflänge, Griffstück, Magazingröße).


    17 ist die Standard Version, beim ÖBH und Polizei in Verwendung, 17 Patronen im Magazin, üblicherweise bei regulären Militär Einheiten in Verwendung.

    19 ist kompakter und kürzer, 15 Patronen im Magazin.

    26 ist schon sehr klein gehalten, 10er Magazin, fürs verdeckte tragen konzipiert.

    43 ist noch kleiner, und auch noch viel schmaler, ums in Innenholstern oder unter der Jacke verdeckt bequem tragen zu können. 6 Patronen im Magazin


    Wenn dann würden für dich mal 17 und 19 in Frage kommen würd ich meinen, wenns eine Glock werden soll.


    Mal beim Waffenhändler Vor Ort danach Fragen und beide in Händen halten und vergleichen und beraten lassen.


    Wenn du deinen Waffenführerschein machst, kannts die Fragen auch stellen, und nochmal in Live mit Demonstrationsobjekt erklärt bekommen.


    Andere Glocks unterscheiden sich auch nur im Kaliber und der Größe.

    Was dir gefällt findest du dann nach einem Jahr durch probieren raus, aber zu Beginn ist mit 9x19mm auch nicht viel falsch zu machen.

    5,6×15mmR - 9×18mm/19mm/29mmR/33mmR - 7,62×25mm/39mm/54mmR - 20/12×76

  • Die Größe der Hand ist natürlich auch ein Thema. Die Glock 43 ist so mini, die kann ich nur mit 3 Fingern halten. Bei einer Glock 17 oder Glock 43x passt die ganze Hand drauf. Denn wenn man eine Waffe nicht ordentlich halten kann, dann ist nicht nur das Ergebnis beim Schiessen schlecht, es ist auch noch gefährlich.

    Egal welche Waffe es wird, UNBEDINGT vorher in die Hand nehmen und angreifen. Denn wenn sie sich komisch anfühlt oder du ein schlechtes Gefühl hast, dann ist es die falsche Waffe.


    Weiters würde ich auch über das Kaliber nachdenken.

    .22LR ist klein, leicht und günstig

    9mm hat mehr wumms. ist schwerer aber immer noch günstig und leicht erhältlich.

    .500 S&W, .357 SIG, 10 mm, .44 magnum, .45 ACP sind teuer und auch schwerer zu bekommen. "Exotische" Kaliber machen natürlich auch Spass, aber es ist ein Unterschied ob du 22 Cent pro Schuss oder 1,50 € pro Schuss zahlst.

  • Also,


    Scheibenschießen und Selbstverteidigung sind eigentlich zwei diametrale Verwendungen. Beim Scheibenschießen willst du maximale Präzision und alles andere ist eigentlich nebensächlich und für die Verteidigung möchtest du maximale Zuverlässigkeit und Idiotensicherheit.


    Es gibt natürlich Schnittmengen, vor allem wenn du das Scheibenschießen nur zum Spaß betreiben willst, wovon ich ausgehe, da du schreibst, "auf 10m".

    Stellen wir den Spaßzweck also mal hinten an und sehen uns an, welche Features für die Verteidigung wichtig sind.


    1. Zuverlässigkeit

    Du ziehst am Abzug, es macht bumm, immer, egal was.


    Da hat Glock einen sehr soliden Ruf. Nicht umsonst werden Glock Pistolen bei so vielen Behörden weltweit eingesetzt.

    (Zumindest solange man nicht anfängt an dem Ding rumzutunen. Das ist ein großes nogo für Verteidigungswaffen)



    2. Einfachheit.

    Du ziehst am Abzug, es macht bumm, immer, egal was.


    Kein, "Verdammt ich habe im Stress gar nicht daran gedacht, zu entsichern".

    Kein, "Verdammt, warum lässt sich die Waffe nicht repetieren, warum klemmt das Ding ausgerechnet jetzt" (Sicherung aktiv).

    Da hat Glock einen sehr soliden Ruf. Nicht umsonst werden Glock Pistolen bei so vielen Behörden weltweit eingesetzt.



    3. Munitionsfühligkeit

    Du ziehst am Abzug, es macht bumm, immer, egal was.

    Da hat Glock einen sehr soliden Ruf. Nicht umsonst werden Glock Pistolen bei so vielen Behörden weltweit eingesetzt.


    Klar sollte man von der ausgewählten Verteidigungsmunition mal mindestens 200 Schuss durchgejagt haben um die Zuverlässigkeit mit dieser Munition zu testen. Es ist schon beruhigend zu wissen, dass man potenziell eine Waffe in der Hand hat, die dafür bekannt ist überhaupt nicht munitionsfühlig zu sein (zumindest solange man nicht anfängt an dem Ding rumzutunen oder selbstgemachte Pipi-Matchladungen verwendet, die grade noch so den Verschluss bewegt bekommen)



    4. Mannstoppwirkung, 9mm

    Du ziehst am Abzug, es macht bumm, der böse Mann wird 2m nach hinten geschleudert und bleibt wehrlos liegen.


    Gibts nur im Film, weil a) Energie in beide Richtungen wirkt und wenn er fliegt müsstest auch du fliegen und b) die Wirkung einer Schusswaffe darauf beruht, dass sie den Blutdruck solange senkt, bis die CPU nicht mehr genug Sauerstoff bekommt.

    Wie lange das dauert, hängt einerseits von der Position und anderseits der Größe der Wundkavität ab.

    Das vielgerühmte, "Schieß ihm ins Bein oder schieß ihm seine Waffe aus der Hand", gibts ebenfalls nur im Film.


    Wenn du einem bösen Mann gegenüber stehst, dann ist das eine extreme Ausnahmesituation. Es geht um dein Leben, vielleicht das deiner Frau, deiner Kinder. Das erste was in so einem Szenario weg ist, ist deine Feinmotorik und wahrscheinlich zitterst du auch einigermaßen.

    Wer das nicht glaubt und sich dahingehend für stressfest hält, dem empfehle ich als "Realitycheck" mal an einem entsprechendem Training teilzunehmen.


    In so einer Situation zielt man also nicht auf den Kopf, das Herz, das Bein oder dergleichen sondern auf das größte vorhandene Ziel, also in die Körpermitte und auf die schießt man so oft, bis entweder das Magazin leer ist oder man deutlich Wirkung erkennt (siehe Blutdruck), je nachdem was zuerst eintritt.


    Warum erzähle ich das, weils wichtig ist. Wirkung erzielt man nicht mit einem gezielten Schuß im gelobten Kaliber .45 oder a la Dirty Harry in Kaliber .44 Magnum sondern, das geht wesentlich effizienter über die Anzahl der blutdrucksenkenden Kavitäten. Stichwort Magazinkapazität!.

    Einen weiteren Vorteil hat Kaliber 9mm. Im Gegensatz zu .40, .44 Magnum oder .357 Magnum kickt es nicht wie ein Esel sondern ist sehr gut kontrollierbar.



    Zusammengefasst, für Verteidigung empfehle ich entweder eine Glock 17 oder die etwas kleinere Schwester Glock 19. Du solltest sie aber unbedingt vorher mal in die Hand nehmen und checken ob dir das Griffstück nicht zu groß ist. Für kleinere Hände würde ich mich nach Alternativen bei CZ umsehen.


    Und auf 10m trifft jede Pistole das Schwarze der Scheibe, wenn du sie lässt.


    LG. Nudnik


    PS: Ich habe hier absichtlich nicht gegendert, da es in den allermeisten Fällen tatsächlich böse Männer sind und nicht böse Frauen. Sollte sich eine böse Frau ausgeschlossen fühlen, dann tuts mir auch nicht leid.

  • Revolver gelten heutzutage eigentlich als veraltet und technisch überholt. Früher, als Pistolen nur 7 Schuss Magazine hatten und großteils für ihre Unzuverlässigkeit bekannt waren, da war ein Revolver tatsächlich die bessere Wahl.


    Heute, mit der enormen Zuverlässigkeit moderner Dienstpistolen, der viel größeren Feuerkraft (siehe Blutdruck), der Möglichkeit sehr schnell nachzuladen (Magazinwechsel), der einfachen Bedienung durch Safe Action Abzüge ohne manuelle Sicherungen, die man vergessen könnte und dem vergleichsweise geringeren Abzugsgewicht gibt es keinen Grund mehr einen Revolver für SV zu verwenden.


    LG. Nudnik

  • Revolver gelten heutzutage eigentlich als veraltet und technisch überholt. Früher, als Pistolen nur 7 Schuss Magazine hatten und großteils für ihre Unzuverlässigkeit bekannt waren, da war ein Revolver tatsächlich die bessere Wahl.


    Heute, mit der enormen Zuverlässigkeit moderner Dienstpistolen, der viel größeren Feuerkraft (siehe Blutdruck), der Möglichkeit sehr schnell nachzuladen (Magazinwechsel), der einfachen Bedienung durch Safe Action Abzüge ohne manuelle Sicherungen, die man vergessen könnte und dem vergleichsweise geringeren Abzugsgewicht gibt es keinen Grund mehr einen Revolver für SV zu verwenden.


    LG. Nudnik

    Es gibt viele weibliche Wesen die den Verschluß einer Pistole nicht bewältigen. Da macht ein Revolver durchaus Sinn.

  • Für reine SV ohne jeglichen sportlichen Aspekt wäre punkto Idiotensicherheit eigentlich eher ein Revolver zu empfehlen, nicht?

    In punkto Idiotensicherheit ganz bestimmt.

    6 Schuss sollten für reine SV auch reichen, wenn da keiner sitzt, hilft ein ganzes Magazin vermutlich auch nicht ;)

    Ich schätze schon auch sehr, dass Revolver gaaaanz bestimmt keine Ladehemmung haben können.

    Letztlich hat beides seine Vor-und Nachteile, das ist kaum sinnvoll diskutierbar, fürchte ich!

  • In punkto Idiotensicherheit ganz bestimmt.


    Ich schätze schon auch sehr, dass Revolver gaaaanz bestimmt keine Ladehemmung haben können.

    Der Revolver bietet in einer idealen Welt die von dir beschriebenen Vorteile doch auch beim Revolver sind prinzipiell Ladehemmungen möglich wenn es zb ein Geschoss zieht oder auch ein ZH nicht sauber gesetzt wäre um beim Faktor Munition zu bleiben.


    Zum Thema Idiotensicher muss man anfügen,das gerade der untrainierte Schütze wirklich nicht viel falsch machen kann und ich hier auch noch heute Gewisse Vorteile beim Revolver sehe,die es mitunter sogar beim führen gäbe im Gegensatz zu einer Pistole.


    Wenn mich persönlich wer fragen würde wäre mein Rat für zwei Plätze:


    1 Pistole & 1 Revolver oder statt des Revo eine KK Pistole


    Da hast Abwechslung und viel Freude bereits zum Einstieg und bist definitiv auch für SV gerüstet je nach persönlicher Vorliebe.

    ROCS Member

  • Mit einer Glock macht man eigentlich nix verkehrt. Auf 10m Scheibe wirst du deinen Spaß haben und gute Treffer erzielen. Im Bewerb sind Glocks eher seltener zu sehen, und nicht im Spitzenfeld. Wenn du Bewerbe absolvieren möchtest, musst du aber viel tiefer in die Tasche greifen. Gebrauchte Glocks gibts günstig, und neu kosten sie auch nicht die Welt. Damit kann man den Schießsport, Pflege und sicherer Umgang mit der Waffe und was noch alles dazugehört üben ohne das man viel kaputt macht.


    Die Glock ist zuverlässig und einfach in der Handhabung. Die Modelle musst du in der Hand halten damit du siehst was dir gut liegt, auch die Generationen haben große Unterschiede. Die Glock 17 Gen4 z.B. liegt in meiner Hand nicht gut, die Griffrillen stören mich sehr, gibt aber Leute die schwören darauf.


    Für die Verteidigung empfiehlt sich ein Licht-Lasermodul damit fällt einem das Zielen leichter.


    Wer Waffen für die Verteidigung vorsieht, muss die Handhabung regelmäßig trainieren und sich im Vorfeld auch intensiv Gedanken zur Notwehr und Notwehrüberschreitung machen - das ist eine wirklich ernste Sache.


    Mit CZ und Sig hab ich auch gute Erfahrungen, Sig ist im Preis dann aber schon höher.

  • Für Anfänger würde ich sowieso nur Kleinkaliber empfehlen - egal ob Pistole oder Revolver. Bei einer Pistole könntest eventuell mit einem Wechselsystem arbeiten. Also Grundsystem zb. 9mm und ein WS in .22lr dazu.

    Du solltest sowieso die Waffen vorher mal in Hand nehmen und auch wenn möglich ausprobieren.

    Eine Diskussion darüber ist ähnlich wie bei Motorrädern oder Autos :S

  • Der Revolver bietet in einer idealen Welt die von dir beschriebenen Vorteile doch auch beim Revolver sind prinzipiell Ladehemmungen möglich wenn es zb ein Geschoss zieht oder auch ein ZH nicht sauber gesetzt wäre um beim Faktor Munition zu bleiben...

    Da hast du sicher recht, in der Praxis ist mir das aber noch nie passiert.

    Ladehemmung bei Pistole kam doch immer wieder einmal vor...

    Ich habe, ganz wie du vorschlägst, beides und halte das für eine gute Kombination.

  • Für reine SV ohne jeglichen sportlichen Aspekt wäre punkto Idiotensicherheit eigentlich eher ein Revolver zu empfehlen, nicht?

    Das sehe ich ähnlich. Beim Revolver kommen noch weitere Pluspunkte hinzu:


    Je nach Kaliber, beispielhaft .38 spl, ist der Schalldruck geringer. Die Argumentation, dass dies im Ernstfall keine Rolle spielt, läuft meines Erachtens ins Leere. Immerhin gibt es (hoffentlich) auch ein Leben nach der Verwendung. Obendrein bringt ein geplatztes Trommelfell auch den Stärksten ins Schwanken, sei es auch bloss kurz. Gleich vorweg: "Nur ein paar Dezibel" sind sehr viel, diese Skala verläuft nicht linear. Lebenslanger Tinnitus mitsamt möglicher Begleiterscheinungen sind nicht einfach und vor allem nicht von jedem zu ertragen.


    Abgesehen davon gibt es keinen Verschluss, der ungewollt entriegeln kann. In einer Situation, die Schusswaffengebrauch in den eigenen 4 Wänden rechtfertigt, steht oft nicht viel Platz zur Verfügung. Der Angreifer hat es dann nicht weit, um auf Tuchfühlung zu gehen. Aus diesem Grund kann man aber auch ein taktisches Lichtmodul an der Pistole anbringen, das vorne etwas übersteht. Aus der Sicht eines sich schon auf Tuchfühlung befindlichen Angreifers ist ein Zylinder schwieriger per Hand zu stoppen, als ein Verschluss zu entriegeln.


    Revolver können ausserdem auch zum ambitionierten Scheibenschiessen genutzt werden. Ein starrer Lauf und klar brechender, leichter Single-Action- Abzug schaffen gute Voraussetzungen. Die Kompatibilität zwischen den gängigen Kalibern ist ein weiterer Pluspunkt.


    Weiter geht es mit der Munition: Wer nicht mit Vollmantel in den 4 Wänden schiessen möchte, für den bleibt in 9x19 nicht viel übrig. Ausser den Fiocchi EMB und Geco Action Extreme gibt es praktisch keine Optionen (mehr). Zu diesen Patronen sind mir jedoch keine Erfahrungswerte und "Studien" bekannt, die auch nur ansatzweise mit jenen von Gold Dot, HST, Golden Saber, uvm mithalten können. Das Argument alleine für sich, dass unsere COBRA die EMB verwendet, sagt für mich als Laien nichts aus, bis die soeben angesprochenen Berichte in grosser Zahl ihren Weg an die Öffentlichkeit finden. Für Teilmantel-Hohlstpitz hingegen braucht man einen Sportverein. Da bewegen wir uns wieder weg von "Für reine SV ohne jeglichen sportlichen Aspekt". In .38 spl gibt es aber von Remington HTP 158gr +p. Das sind Semi- Wadcutter mit Hohlspitze aus reinem Blei, die selbst bei unterbliebenem Aufpilzen nicht annähernd so weit durchschlagen, wie Vollmantel. Diese Munition kann man auch ohne Mitgliedschaft in einem Sportverein legal erwerben (Früher war das die "FBI-Load"). Gewöhnliche Wadcutter aus einem harten Blei sind eine zusätzliche, ausserdem wesentlich leisere und einfacher zu kontrollierende Möglichkeit.


    Was jedoch die meisten Revolver bezüglich SV für mich disqualifiziert, ist die Tatsache, dass man kein Lichtmodul an ihnen anbringen kann. Zur Identifikation, sowohl von Person und (möglicher) Waffe, ist dies jedoch unerlässlich. Im Stadtgebiet bei offenen Jalousien mag das nicht so schwierig sein, wie inmitten der Pampa in einer bewölkten Nacht. Doch ich möchte mir dieses essentielle "Feature" nicht selbst nehmen. Licht und Waffe in einer Hand sind mir ausserdem lieber, als beide Hände durch eine separate Taschenlampe zu belegen oder auf kompliziertere Grifftechniken zurück greifen zu müssen. Da die meisten Lichtmodule einen üppigen Output mit sich bringen, ist eine indirekte Ausleuchtung des potentiellen Zieles zur Identifikation üblicherweise unproblematisch. Verfügt das Lichtmodul über einen konzentrierten Strahl, kann dieser auf kurze Distanz sogar als "Zielvisier" genutzt werden. Da Target-Focus in einer derartig schrecklichen Situation durchaus realistisch ist, sehe ich sogar diese instinktive Notlösung als Pluspunkt. Die nächste Stufe (oder eine Alternative) ist das Red Dot. Auch diese Option führt häufig zu einer Pistole und weiter gedacht: zu vermehrtem Training.


    Fazit: Wer mit dem sportlichen Aspekt nichts am Hut hat und nicht in einer Höhle lebt, ausserdem nicht mit mehreren "Besuchern" rechnet, die ihm an sein Leder wollen (und nicht nur den Schmuck), der ist mit einem Revolver bestens bedient. Wenn derjenige doch einmal Löcher präzise auf Papier bringen möchte, dann ebenfalls. Wer fleissig trainiert oder gar sportliche Ambitionen hat, dem würde ich zu einer Pistole als "Allrounder" raten.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!