Patronenlänge beim Revolver

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  • Servus miteinander,


    auf welche Länge ladet Ihr Revolverpatronen?

    Haltet Ihr einen Abstand ein zum Trommelende oder ladet Ihr OAL = Trommellänge + Patronenrand, also Geschoss bündig mit der Trommel?

    Mit Abstand!

    Ich zumindest, da genügen sonst ein paar unverbrannte Pulverkörner und du hast ein massives Problem.

    Ist mir mit normaler Setztiefe ( meist mit Crimprille ) noch nie untergekommen das ich die Trommellänge ausgenützt habe.

  • Ich bin kein wiederlader aber das schaut aus, wie wennst eine 357er in eine 38er Trommel reingetan hättest :/

  • Servus miteinander,

    auf welche Länge ladet Ihr Revolverpatronen?

    Ehrlich gesagt je nachdem bis auf die Maximallänge nach CIP für das jeweilige Kaliber.


    Es gibt aber natürlich auch die Möglichkeit hier Eigenkreationen zu starten die länger als die CIP L6 sind und das dadurch gewonnene Hülsenvolumen mit zusätzlichem Pulver aufzufüllen.


    Ich würde dir aber für solche Unterfangen ein Cannelure Tool wie das von Corbins empfehlen, welches User Fivegunner meines Wissens nach in Verwendung hat um eine neue bzw zweite Crimprille am Geschoss anbringen zu können.


    Grundsätzlich würde ich mich aber nicht mit der Trommel bündig abschließen sondern die theoretisch mögliche L6 um 0,2mm kleiner wählen als Sicherheitsreserve bezüglich der Drehung der Trommel falls doch einmal ein Geschoss geringfügig wandern sollte.

    ROCS Member

  • Mit Abstand, wegen den von Racer erwähnten Pulver- und Schmauchresten. Und vor allem, weil ich dann auch die Gewissheit habe, dass der Gasdruck nicht in einen gefährlichen Bereich (mit all den möglichen Folgen) steigt!


    Ich wüsste auch nicht aus welchen Grund die Patronen so lang sein sollte, dass sie bündig mit der Trommel abschließt? Um eventuell mehr Leistung zu erreichen? Davon rate ich ab, weil es keine Garantie dafür gibt, dass der Gasdruck dann noch unter der maximal zulässigen Grenze liegt. Man kann sich denken was alles passieren kann, wenn der Gasdruck drastisch zu hoch ist.

    Ihr nennt mich Menschenfeind, weil ich Gesellschaft meide, Ihr irret euch, ich liebe sie.
    Doch um die Menschen nicht zu hassen, muss ich den Umgang unterlassen.
    (Caspar David Friedrich 1774-1840)

  • Ich bin kein wiederlader aber das schaut aus, wie wennst eine 357er in eine 38er Trommel reingetan hättest :/

    Mag so aussehen, ist es aber nicht.

    Ist ein .357er, und zwar ein recht stabiler😉.

    Allerdings hat der S&W 627-0 eine recht kurze Trommel, da passen nur Patronen rein mit 41,5mm Gesamtlänge.

    Im Bild sind 200grs H&N verladen, die haben keine Crimprille die die Länge irgendwie vorgibt.

    Probleme mit Pulverresten etc. hatte ich noch nie, meine Ladungen brennen sauber ab.

  • Grüß Dich 😉!

    Corbin Cannelure ist bekannt, da aber bei mir nie Mantelgeschosse verwendet werden ist dass exclusive Werkzeug da reine Verschwendung…

    Bei Bleigeschossen ist die LEE-Crimpzange das Mittel der Wahl.

  • Mit Abstand, wegen den von Racer erwähnten Pulver- und Schmauchresten. Und vor allem, weil ich dann auch die Gewissheit habe, dass der Gasdruck nicht in einen gefährlichen Bereich (mit all den möglichen Folgen) steigt!


    Ich wüsste auch nicht aus welchen Grund die Patronen so lang sein sollte, dass sie bündig mit der Trommel abschließt? Um eventuell mehr Leistung zu erreichen? Davon rate ich ab, weil es keine Garantie dafür gibt, dass der Gasdruck dann noch unter der maximal zulässigen Grenze liegt. Man kann sich denken was alles passieren kann, wenn der Gasdruck drastisch zu hoch ist.

    Der Gasdruck steigt bei längerer Patrone?

  • Ich wüsste auch nicht aus welchen Grund die Patronen so lang sein sollte, dass sie bündig mit der Trommel abschließt? Um eventuell mehr Leistung zu erreichen?



    Vorweg bei dem beschriebenen handelt es sich um Spezialanwendungen die für den Otto Normal Schützen keine Bedeutung haben und mit denen sich neue oder unerfahrene Kollegen nicht spielen sollten.


    Ich nehme jetzt einmal als Beispiel meinen Redhawk in 44 Magnum dessen Trommellänge mir eine L6 von 46mm erlauben würde im Gegensatz zu den normativen 40,89 nach dem Cip Datenblatt.


    Das grundlegende Problem ist das überschwere Geschosse wie man sie zb bei der Jagd oder diversen Magnum Bewerben verwendet natürlich nur mehr länger werden können um in der 44 Magnum Geschossgewichte bis 300 grain und darüber zu verladen. Dadurch sinkt natürlich das Hülsenvolumen was mit weit weniger Pulver und Leistung einhergeht.


    Jetzt gibt es die Möglichkeit durch das länger gesetzte Geschoss das Hülsenvolumen zu vergrößern, sodass mehr Pulver in die Hülse geladen werden kann um eine höhere v0 und natürlich auch Leistung zu erreichen und das mit einem deutlich schwereren Geschoss.


    Das Problem ist nur das beschießen bzw Gasdruck messen am Beschussamt mit solchen Patronen sodass man keine Gewissheit über den Druck und die Sicherheit der Ladung erhält.

    ROCS Member

  • Servus miteinander,


    auf welche Länge ladet Ihr Revolverpatronen?

    Ich kann nur sagen, wie ich das bei meinen diversen WC- und SWC-Ladungen für .38 spec. mache: Ich passe die Länge meiner Patronen nicht extra an die Trommellänge an, sondern nehme immer die OAL der jeweiligen Ladedaten und die liegt bei allen meinen Ladedaten unter der max. OAL nach C.I.P. für .38 spec.

    Somit sind die Patronen auch immer kürzer als die Trommellänge.

    Ich würde gar nicht auf die Idee kommen, sie bündig mit der Trommel zu laden oder daran anzupassen, da sich die OAL ja aus den Ladedaten ergibt.

    Aber vielleicht steh ich da bei der Frage auch grad auf der Leitung! 😉🤷

    Immer noch Anfänger & Mitglied im ISB, CSS & LSVNOE & NFVÖ.

    Steyr L9-A1 / Manurhin MR 88 .38spc / Springfield 1911 Operator .45 ACP / Springfield Armory 1911 Garrison 9mm / WS: Ruger Mark IV 22/45 lite / Chiappa 1892 Alaskan TD .357 Mag.
    Wiederlader: .38 spec. - .357 Mag. - .45 ACP

    Ich glaube keine Verschwörungstheorien! Die werden alle von einer geheimen Regierungsbehörde in Umlauf gebracht …

  • Es geht genau um „überschwere Geschosse“.

    Lade meine 357er z.B. mit 180/200/230grs.

    Die 158er sind mir zu ruppig im Rückstoß.

    Leichte Geschosse kommen bei mir in keinem Kaliber zum Einsatz.

    Druckmässig lade ich grds. im oberen Bereich, bei allen Kalibern und Laborierungen, mit unverbranntem Pulver hab ich keine Schwierigkeiten bislang.

    CIP-Längen finden keine Beachtung da ich keine Patronen in Verkehr bringe.

    Orientierung ist immer die Trommellänge, d.h. beim S&W sind’s 41,56mm, beim Ruger 46,00 mm, jeweils incl. Hülsenrand.


    Die 0,2mm nennst Du somit als „Funktionstoleranz“, damit im Falle dass sich doch Dreck bildet die Trommel weiterdrehen kann?


    Btw., im BA gibts keine Läufe für länger gesetzte Geschosse als CIP?

  • Aber vielleicht steh ich da bei der Frage auch grad auf der Leitung! 😉🤷

    Du stehst hier tatsächlich auf der Leitung da es hier um zwei völlig verschiedene Anwendungen geht.


    Der WC verträgt ohnehin keine hohen Geschwindigkeiten und soll "nur" schöne Löcher mit schönen Sk auf der Scheibe erzeugen.


    Die auf knapp an die Trommellänge gesetzte Patrone soll hingegen neben einer annehmbaren Präzision, das Maximum an ballistischer Leistung heraus holen was in dem jeweiligen Revolver und Diameter möglich ist.


    Beispiele hierfür wären in den USA die KW Jagd oder auch Magnum Bewerbe wo das letzte bisschen Leistung entscheidend sein kann.


    LG

    ROCS Member

  • Aber vielleicht steh ich da bei der Frage auch grad auf der Leitung! 😉🤷

    Wir haben nur unterschiedliche Ansätze bei unseren Laborierungen😉


    Du hast 38er SWC und WC und nimmst Ladedaten, sicher zum Papierscheiben lochen.

    Bei mir gibts keine Ladedaten, da selbstgebaute Geschosse mit maximalem Gewicht und maximaler Leistung…

    Die Ladedaten muss ich mir selber mit bekannten Parametern ausrechnen.


    Edit: FMJ hat meinen Ansatz schon erklärt.

  • Die 0,2mm nennst Du somit als „Funktionstoleranz“, damit im Falle dass sich doch Dreck bildet die Trommel weiterdrehen kann?


    Btw., im BA gibts keine Läufe für länger gesetzte Geschosse als CIP?

    Weniger Dreck sondern das sich falls ein Geschoss um 0,1 wandern sollte die Trommel noch drehen lässt und nicht das Geschoss über die Trommel vorne hinaus ragt, mit den daraus ergebenden Folgen.


    Das ist nämlich das weitaus größere Problem als Schmauch oder unverbranntes Pulver.


    Die Messeläufe sind auf das Minimum ausgerichtet und mir wurde einmal auf telefonische Nachfrage beauskunftet das sich derartig lange Patronen nicht mehr messen lassen würden.


    Ich bin aber demnächst eh wieder persönlich vor Ort und werde das nochmals genau abklären.


    Lg

    ROCS Member

  • Der Gasdruck steigt bei längerer Patrone?

    Wo habe ich das geschrieben?

    Ihr nennt mich Menschenfeind, weil ich Gesellschaft meide, Ihr irret euch, ich liebe sie.
    Doch um die Menschen nicht zu hassen, muss ich den Umgang unterlassen.
    (Caspar David Friedrich 1774-1840)

  • Wo habe ich das geschrieben?

    Das war eine Frage von mir bezüglich Deiner Aussage dass der Druck gefährlich ansteigen kann.

    Liegt dies daran dass das Geschoss bei größeren OAL näher an der Trommelverengung ist (ähnlich wie bei Läufen mit integriertem Patronenlager wenn das Geschoss „an die Züge“ gesetzt wird)?

    Dort werden die Geschosse ja erstmal runterkalibriert beim Revolver, der Übergangskonus kommt ja erst nach dem Trommelspalt im Lauf.

    Freiflug in der Trommel, ist sowas nötig?

  • Das war eine Frage von mir bezüglich Deiner Aussage dass der Druck gefährlich ansteigen kann.

    Liegt dies daran dass das Geschoss bei größeren OAL näher an der Trommelverengung ist (ähnlich wie bei Läufen mit integriertem Patronenlager wenn das Geschoss „an die Züge“ gesetzt wird)?

    Dort werden die Geschosse ja erstmal runterkalibriert beim Revolver, der Übergangskonus kommt ja erst nach dem Trommelspalt im Lauf.

    Freiflug in der Trommel, ist sowas nötig?

    Natürlich hat auch der Übergangskonus, vor allem bei Läufen mit Patronenlager, einen Einfluss darauf wie der Gasdruck ansteigt.

    Meine Zeilen bezogen sich aber ausschließlich auf die Patrone. Grundsätzlich ist es so, dass jede Veränderung an einer erprobten Ladung (die im "grünen Bereich" ist) auch eine Änderung am Gasdruck verursacht, wenn man den Rest gleich lässt und nicht entsprechend anpasst. Egal ob man das Geschossgewicht, die Treibladungsmenge, die Art der Treibladung, oder die Patronenlänge verändert.


    Wenn man z. B. statt 15gr langsam abbrennendes Pulver plötzlich 15gr schnell abbrennendes Pulver verwendet, wird das Folgen haben. Ähnliches gilt für die Patronenlänge. Jede Veränderung der Gesamtlänge ohne Änderung der Komponenten bewirkt eine Änderung des freien Innenvolumens und somit eine Änderung des Gasdrucks.

    Ein "Auffüllen" dieses frei gewordenene Volumens bewirkt wiederum ebenfalls eine Änderung des Gasdrucks, usw.


    Jede Änderung, wie das Setzen des Geschosses über die lt. CIP erlaubte maximale Gesamtlänge, bewirkt also etwas, ändert also etwas am Gasdruck. Was und wie viel es ändert lässt sich nur messen, eventuell noch abschätzen, aber kaum wirklich berechnen. Und das wäre mir zu unsicher, ich würde es nicht machen! Ich habe selbst erlebt, wie bei zwei Vereinsmitgliedern die Trommel des 629 gesprengt wurde, weil sie bei ihrer sparsamen .44 Special Ladung die Pulvermenge reduziert und dadurch das "freie" Innenvolumen erhöht haben.


    Es hat schon einen Grund warum es Ladedaten gibt und warum man die nicht einfach ändern sollte. Jede Veränderung bewirkt etwas. Manchmal sind die Folgen nur minimal oder sogar kaum bemerkbar. Aber sie können auch sehr drastisch sein.

    Ihr nennt mich Menschenfeind, weil ich Gesellschaft meide, Ihr irret euch, ich liebe sie.
    Doch um die Menschen nicht zu hassen, muss ich den Umgang unterlassen.
    (Caspar David Friedrich 1774-1840)

  • Corbin Cannelure ist bekannt, da aber bei mir nie Mantelgeschosse verwendet werden ist dass exclusive Werkzeug da reine Verschwendung…

    Bei Bleigeschossen ist die LEE-Crimpzange das Mittel der Wahl.


    Ich verschiesse in den Hammerkalibern für die ich auch das Corbin Cannelure Tool angeschaft habe, fast ausschliesslich Mantelgeschosse. Wo es nicht anders geht, bspw bei überschweren Geschossen für den BFR in .450 Marlin gibt es auch das Prägerad für Bleigeschosse von Corbin. Wenn man das Gerät schon hat, ein kleiner Betrag und arbeitet einwandfrei.

  • Liegt dies daran dass das Geschoss bei größeren OAL näher an der Trommelverengung ist (ähnlich wie bei Läufen mit integriertem Patronenlager wenn das Geschoss „an die Züge“ gesetzt wird)?

    Dort werden die Geschosse ja erstmal runterkalibriert beim Revolver, der Übergangskonus kommt ja erst nach dem Trommelspalt im Lauf.

    Freiflug in der Trommel, ist sowas nötig?

    Hallo Gonzo,


    ich habe jetzt mal nachgemessen:

    Bei keinem meiner Revolver entspricht die Trommelbohrung dem Geschossdiameter.

    Die Bohrung ist durchschnittlich 0,001-0,003" grösser.

    D.b., dass bei mir nichts runterkalibriert wird.

    Wäre nur interessant, ob die Trommel konisch oder zylindrisch von dem Hülsenende zum Trommelende gebohrt wurde.

    Somit scheint ein Freiflug in der Trommel notwendig zu sein - fragt sich nur warum?


    Ein Geschoss scheint im Revolver komplett anders zu reagieren als in einer Büchse.

    Mit der .45LC aus dem .460iger ist aufgelegt Loch in Loch möglich

    Somit scheint die Präzi eher von der Trommelbohrung und weniger von der Freifluglänge abhängig zu sein.

    Nur... warum werden 9mm Trommeln in einem 357iger Rahmen dann kastriert?


    Irgendwie passt das alles nicht zusammen...


  • Die Trommelbohrung muss auch zwingend geringfügig größer sein als das Geschoss und die Hülse, da sonst die Patrone nicht mehr in die Trommelbohrung "fallen" würde beim laden wenn diese exakt gleich oder kleiner wäre wie das Geschoss an seiner dicksten Stelle.


    Warum sollte eine Trommelbohrung ein Geschoss runter kalibrieren bevor dieses in den Übergangskonus eintritt bzw welchen Nutzen versprichst du dir dadurch?



    20220527_174714~3.jpg

    Auf dem Bild von der Vorderseite einer Ruger Trommel sieht du bei genauerer Betrachtung die Abstufungen innerhalb der Trommelbohrung, falls dir das weiterhilft.



    Lg

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