Remington XP100

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  • Dieses Unikum von Pistole sah ich erstmals als ich beim Präsidenten unseres Combatclubs zu einem Nachtessen bei sich zuhause eingeladen war. Im Wohnzimmer, wo sich die grosse Vitrine befand, in der Paul seine errungenen Trophäen sammelte, hing an der Wand etwas, das wie ein Mittelding zwischen einer Pistole und einer Kittpresse aussah. Paul erklärte dazu, dass es ein Einzellader in einem Büchsenkaliber sei, und er werde sie uns beim nächsten freien 300 Meter Training vorführten. Ausserdem sei das die einzige Waffe die seine Gemahlin als "Wandschmuck" toleriere.


    Beim nächsten Schiesstag des Jungschützenkurs tauchte Paul mit seiner Pistole auf. Nach einer kurzen Rücksprache mit dem Kursleiter Max, führte und Paul das Objekt unserer Neugier vor. Zylinderverschluss, 27cm Lauflänge, Kaliber .221 Remington Fireball. Max führte ein Telefonat mit dem Zeigerstand und machte sie darauf aufmerksam, dass die Schusslöcher die jetzt kommen, verdammt klein sein werden. Damals wurden in unseren 300 Meter Ständen ausschliesslich die GP11 geschossen alias 7,5 x 55.


    Paul legte sich auf ein Läger, die Pistole mit dem Griff aufgestütz und viesierte über Kimme und Korn die 300 Meter entfernt stehende Scheibe an. Ein giftiger heller Knall, ein greller Mündungsblitz und kurze Zeit später kamen die Zeigekellen hoch, eine 8 tief. Die nächsten 9 Schüsse brachten Schusswerte zwischen 10 und sieben Ringen. Dann durfte das dankbare Publikum es selbst versuchen. Solch gut Wee wie Paul erbrachte niemand, es flogen auch ein paar Nuller nach hinten, aber Spass hat es gemacht, das Publikum verballerte rund 50 Schuss. Und diese Pistole nistete sich hartnäckig in meinem Gehinkasten ein.


    Drei Jahre später wollte ich einen 2 1/2" Python holen. Obwohl die Waffe auf mich reserviert war, fehlte sie als ich das Geschäft aufsuchte - mangelnde Kommunikation des Personals. Tief enttäuscht wollte ich das Geschäft wieder verlassen, aber da kam mir ein Gedanke: "Haben Sie zufälligerweise eine Remington XP100 an Lager?" Diese Frage wurde positiv bejaht und eine knappe Stunde später war ich zuhause mit meinen neuer Pistole und 100 Schuss Munition, Wiederladematrize war bestellt.


    Die Patrone .221 Remingtom Fireball basierte auf der .222 Remington, um 0.3" gekürzt und mit einem unwesentlich kürzeren Hülsenmund versehen. Die Pistole hatte ein braun/weisses Griffstück aus Kunststoff das im vorderen Teil inwendig fünf Kavernen aufwiese die fünf 158grs .357 Geschosse aufnehmen können um mehr Vorderlastigkeit zu erreichen. Ich rüstete meine Pistole mit einem Pistolen ZF von Bushnell mit 2x Vergrösserung aus. Das Schiessen mit dem Gerät machte einen Heidenspass und die Präzision war beeindruckend. Einziges Haar in der Suppe, die kurze Lebensdauer des Messings und der hohe Preis des Nachschubs. Das 35,5mm lange Patrönchen bestückt mit einem 50grs FMJ BT erreichte aus dem 273mm Lauf beeindruckende 850 Meter in der Sekunde. Wie schon erwähnt, absolut bemerkenswert das Mündungsfeuer das zu ihrem Beinamen in der Kaliberbezeichnung führte.


    1981 verpflichtet ich mich für einen einjährige Montage im Irak. Ich löste nach einem persönlichen Schicksalsschlag meine Wohnung auf, verkaufte die Motorräder und das Auto, meinen Kater übernahm meine Mutter und das Problem Waffen wurde teilweise über das örtliche Zeughaus gelöst. Bei längerem Auslandaufenthalt muss der schweizer Soldat seine persönliche Austüstung im Zeughaus deponieren und diese stellten mir zusätzlich eine sog. Offizierskiste zur Verfügung. Was in der Kiste Platz fand wurde eingelagert, was keinen Platz fand musste verwertet werden. So fanden mein AR15 Sporter, das Colt XM177 und die MP40, sowie acht Fausfeuerwaffen Platz, einige wenige Geräte wurden verkauft, darunter die XP100.


    1993 machte mir meine Mutter ein grosszügiges Geburtstagsgeschenk. Ich erhielt einen Einkaufsgutschein über sFr 2'000.- bei meinem bevorzugten Dealer. Eine Woche später war ich wieder Besitzer einer XP100, diesmal im pflegeleichteren Kaliber .223 Remington, aufgerüstet mit einem hellen Sschichtholzschaft und einem Leupold 2 x 20 Pistolen ZF.


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    Hülsenmaterial ist nun kein Problem mehr, Geschossauswahl ist riesig, die anfänglich beschaffte RWS Laborierung, eigentlicjh nur zur Hülsengewinnung angedacht, schoss vorzüglich, Streukreise vorne aufgelegt auf 100 Meter unter 20mm fast die Regel und als dann eine aus dem G+A Bericht kopierte Varminterladung dieses Resultat fast halbierte war ich happy. Das 55grs HP BT von Nosler verlässt die Mündung des 369mm langen Laufes mit knapp >900m/sek und produziert schöne Schussbilder.


    Die XP100 war die Urmutter aller Silhouettenpistolen. Die .22 Kaliber waren für den auf 200 Meter stehenden Ram ein bisschen zu schwachbrüstig, nur hohe Treffer auf die Stahlscheibe brachten diese zum kippen. Aus diesem Grunde brachte Remington diese Waffe speziell für die Pistolensilhouettenschützen in weiteren Kalibern auf den Markt, unter anderem im potenten .35 Remington. Mit ihrem 200grs Geschoss war auch ein schlecht platzierter Treffer Garant für einenj fallenden Schafsbock. Ausserdem wurden im Remington Customshop auch ausgefallene Wünsche realisiert.

    Ohne diese Pistole sähe das Silhoettenschiessen heute ganz anders aus und die Varmintjagd auf grosse Entfernungen mit FFW auch!


    MfG
    Fivegunner

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